von den Schülern des P-Seminars Tschechien
Ahoj Tschechien!
Endlich ging es los! Im Rahmen unseres P-Seminars reisten wir vom 10. bis zum 13. März in die tschechische Stadt Hranice na Morave zu unseren Austauschschülern, um die deutsch-tschechische Freundschaft zu stärken und den ersten Schritt zu einer Schulpartnerschaft einzuleiten. Unser Tag begann um 7 Uhr vor dem Eingang des Würzburger Hauptbahnhofs. Zunächst warteten wir gespannt auf unseren Zug nach Wien und wussten noch nicht, was für ein riesengroßes Durcheinander uns erwarten würde.


Die Fahrt verlief ereignislos, als der Zug auf einmal anhielt. Keiner wusste, was passiert war. Dann kam die Nachricht: Der Zug hatte den Kontakt zum Strom verloren. Nach drei langen Stunden kam endlich ein Evakuierungszug und alle mussten über eine Brücke in diesen Zug umsteigen.

Endlich ging die Fahrt weiter, aber kurz darauf kam das nächste Problem. Wegen der dreieinhalb Stunden Verspätung fuhr unser Zug nicht wie geplant bis nach Wien, sondern nur nach St. Pölten. Dort hatten wir einen eineinhalbstündigen Aufenthalt und alle suchten sich etwas zu essen. Schließlich fuhren wir mit einem anderen Zug nach Wien und konnten von da ohne weitere Komplikationen weiter nach Hranicefahren. Am Bahnhof in Hranice wurden wir von den tschechischen Schülern und Lehrern willkommen geheißen und jeder ging mit seinem Austauschpartner nach Hause.
Kennenlernspiele und Geschichtsreferate
Den ersten richtigen Tag in Tschechien verbrachten wir größtenteils in unserer Partnerschule, dem Gymnázium Hranice. Los ging es um 8:30 Uhr mit einer kurzen Ansprache des stellvertretenden Schulleiters, bevor im Anschluss zwei professionelle Sprachanimateurinnen eintrafen. Diese führten den gesamten Vormittag lang verschiedene Spiele zum gegenseitigen Kennenlernen sowie zum Üben grundlegender tschechischer und deutscher Wörter und Ausdrücke mit uns durch. Das bilinguale Bingo, bei dem wir unseren Mitspielern in ihrer jeweiligen Sprache – Deutsch oder Tschechisch – Fragen stellten, war der ideale Weg, um mehr über ihre Hobbys und lustige Details zu erfahren. Nach dem Spiel stellten wir z.B. fest, dass sich unter unseren Reihen ein Pfadfinder befand, der sowohl Akkordeon als auch Gitarre spielt.

Zum Mittagessen gings in eine nahegelegene Kantine, in der man sein im Voraus gewähltes Gericht abholen konnte. Heute stand für mehrere von uns auf dem Menü „rohes Hähnchen“. Leider erfuhren ein paar von uns dies erst nach dem Reinbeißen. Am Nachmittag folgten Präsentationen der einzelnen Gruppen zu Themen der deutsch-tschechischen Geschichte, etwa zur deutschen Besatzung ab 1939 und zur Vertreibung der sogenannten Sudetendeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg.


Nachdem das geschafft war, kam das Highlight des Tages. Gegen 19 Uhr gab es Essen, Bowling und sehr viel Gelächter. Obwohl Herr Keller nicht anwesend war, brachten uns seine amüsanten Sprachnachrichten immer wieder zum Lachen. Dies war ein toller Weg den ersten Tag abzuschließen und ließ uns gespannt erwarten, was uns der nächste Tag bringen würde.

Ostrava und Altwasser

Unser Tag begann mit einem Besuch im Technikmuseum in Ostrava – und es war echt cool! Neben alten Maschinen und innovativen Erfindungen gab es viele interaktive Stationen. Wir konnten Hockey spielen, mit Rollstühlen fahren und verschiedene Technikexperimente ausprobieren. Es hat mega Spaß gemacht, sich durch die Stationen zu testen und dabei noch was über Technik zu lernen.
Danach ging es weiter in eine riesige Mall. Die war wirklich beeindruckend – modern, riesig und voller Geschäfte und Cafés. Wir hatten etwas Freizeit, um herumzulaufen, uns Essen zu holen und einfach zu chillen.
Zum Abschluss besuchten wir die ehemalige sudetendeutsche Gemeinde Altwasser, von der heute nur noch die beeindruckende Kirche steht. Das Besondere: Das Dorf, in dem sie stand, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg komplett zerstört, und die Kirche selbst hatte Schäden durch sowjetische Truppen. Die Atmosphäre war irgendwie besonders – man konnte richtig spüren, wie viel Geschichte in diesem Ort steckt.

Tag der Heimreise
Um 8 Uhr trafen wir uns in der Schule und verabschiedeten uns von dem Direktor. Danach marschierten wir zum Rathaus, um uns einen großartigen Vortrag vom Bürgermeister anzuhören und uns wurden die wichtigsten Räume gezeigt. Im Rathaus befand sich ein kleines Museum, bestehend aus zwei Räumen, worin uns die Geschichte von Hranice erzählt wurde.


Unsere letzte Stunde durften wir mit unseren Gastschülern im Café verbringen. Wir genossen unsere heiße Schokolade, bevor wir wieder in den Zug steigen mussten. Der Abschied viel uns allen sehr schwer.
Unser erster Zug nach Wien kam pünktlich und unsere lange Rückreise begann. In Wien angekommen konnten wir circa drei Stunden die wunderschöne Stadt bewundern, shoppen oder essen gehen. Trotz allem stiegen wir erleichtert in den letzten Zug ein und fuhren weitere fünf Stunden – diesmal ohne Komplikationen – nach Hause.
Letztes vorletztes Jahr so coole p Seminare; die 10. Klassen haben schon Pech dieses jahr…
Ihr könnt ja immer noch ein Mammut werden!
Nice Try Diddy