Am 27.11. hatten die beiden 10.-Klassreligionsgruppen von Frau Weikert und Herrn Kerber
Besuch von Angelica Kritzner, die als Krankenschwester auf der Onkologie-Station
(Krebsstation) im Leopoldina-Krankenhaus in Schweinfurt arbeitet. Sie hat uns von ihren
beruflichen Erfahrungen im Umgang mit todkranken Patienten, mit Sterben und Tod und den
letzten Momenten im Leben eines Menschen erzählt.
Hier geben uns nun die 10.Klässler einen kleinen Überblick mithilfe von Herr Kerber und Frau Weikert:
Begleitung im Sterbeprozess
Auf ihrer Station liegen viele sehr kranke Menschen, von denen zwar einige wieder gesund
werden und die Klinik verlassen können, doch die meisten sterben dort. Sobald sich
herausstellt, dass die Beschwerden der Patienten zum Tod führen werden, wird ihnen in
einem separaten Raum und nur in Anwesenheit von Angehörigen (also nicht im
„normalen“ Krankenzimmer) mitgeteilt, dass es sehr schlecht um sie steht. Dann werden sie
in einen gesonderten Raum verlegt, wo das Hauptziel der dort arbeitenden Schwestern und
Pfleger ist, das Leiden der Leute so gering wie möglich zu halten, so dass sie ihre restliche
Zeit mit Dingen, die sie gerne haben, verbringen können. Dazu gehört beispielsweise das
Hören des Lieblingsliedes. Es kann auch ermöglicht werden, dass Angehörige die ganze Zeit
anwesend sind. Das Team versucht auch, auf ungewöhnliche und sehr spezielle Wünsche
einzugehen wie das Anliegen, im Sitzen sterben zu können.
Umgang der Angehörigen
Bei manchen Patienten spielt die Religion eine besondere Rolle, bei anderen eher weniger. Das herauszufinden kann eine spannende Angelegenheit sein. Angelica erzählte, dass manchmal der Umgang mit den Angehörigen eine besondere Herausforderung darstellt, wenn sie in die Pflege hineinreden wollen. Gleichzeitig gibt es Leute, die sich an Kleinigkeiten wie einer im Zimmer aufgestellten Rose sehr freuen können. Solche unscheinbaren Dinge können in der letzten Lebensphase eine ganz große Wirkung haben. Ein ganz wichtiger Punkt auf der Station ist der letzte Abschied der Angehörigen vom sterbenden Menschen. Angelica erklärte uns, dass manche Angehörigen es später bereuen, wenn sie sich nicht angemessen „ein letztes Mal“ von einem geliebten Menschen verabschiedet haben.
Einblick in einen ganz besonderen Beruf
Nachdem sie viel von ihrer Arbeit erzählt hatte, bekamen wir noch die Möglichkeit, Fragen zu
stellen, die sie sehr geduldig und ausführlich beantwortete. Der Besuch hat uns nicht nur
einen Einblick in einen besonderen Beruf verschafft, sondern auch gezeigt, wie wichtig
Empathie und Engagement in der Gesundheitsversorgung sind. Vielen von uns wurde
bewusst, wie glücklich wir sein dürfen, wenn wir gesund sind. Auch ist uns deutlich
geworden, dass der Tod im Krankenhaus nicht immer so aussehen muss, wie ihn sich viele
vorstellen, also steril, eintönig, vielleicht auch lieblos. Er kann auch herzlich, individuell und
positiv besetzt sein – wenn man das Glück hat, auf einer Station mit Leuten wie Angelica
sterben zu dürfen.
Ein herzliches Dankeschön an Angelica, durch deren Besuch wir viele positive, aber auch
traurige Eindrücke gesammelt haben.
Textbausteine erstellt von allen Schülerinnen und Schülern; zusammengefasst durch Frau
Weikert und Herrn Kerber
Vielen Dank für eure Wertschätzung 🤍
Vor allem der letzte Absatz hat mich sehr berührt. War mir eine große Freude euch was von meiner Arbeit zu erzählen. Wünsche euch alles Gute auf eurem Weg. Bleibt gesund und glücklich
Danke 🤍Gracias🤍
Feliz navidad ☘️❤️☘️