von Emil Heller, Hansjörg Rüthel und anderen.
Am Freitag den 28.6.24 fuhren die Theaterfreunde aus den verschiedensten Klassen am Gymnasium Veitshöchheim organisiert von Herrn Rüthel nach Meiningen ins prunkvolle und geschmückte Staatstheater. Darunter auch wir die 9a, die erst kurz davor noch bei genannten Herrn Rüthel 4 Stunden lang über die Vor- und Nachteile der Ganztagsschule diskutieren mussten …äh wollten. Aber um 17.00 Uhr, die mündliche Schulaufgabe war schon fast vergessen, ging es mit dem Bus los. Dort sahen wir uns das Theaterstück „Good bye, Lenin!“ an. Die Aufführung begann um 19:30 Uhr und in fast drei Stunden erhielten die Schülerinnen und Schüler einige sehr unterhaltsame Impressionen über die Zeit der DDR und den Mauerfall.
Die Handlung
Das Stück handelt zur Zeit der deutschen Teilung in Ost und West. Eine ältere Dame, welche vom Kommunismus überzeugt ist, erleidet einen Herzinfarkt und liegt danach mehrere Monate im Koma. Als sie aufwacht, ist Deutschland wiedervereint. Damit sie sich nicht aufregt, versucht ihr Sohn, das geeinte Deutschland zu verstecken und Sie im Glauben zu lassen, dass die DDR noch existiert. Alle ihre Bekannten, die ganze Hausgemeinschaft, ehemalige Kollegen, alle spielen mit – wenn auch immer widerwilliger! Für einige Lacher sorgte der neue Freund ihrer Tochter, der aus dem Westen stammt und völlig ahnungslos ist, wie er sich verhalten soll. Immer absurder wird der Aufwand, am Ende kommt es soweit, dass der Sohn der Mutter sogar eigene Nachrichten drehen lässt, in denen behauptet wird, dass die Menschen aus dem Westen in die DDR fliehen.
Hier könnt ihr selber mal ein bisschen reinschauen, was es in Meiningen so alles zu sehen und zu hören gegeben hat:
Da dies die letzte Aufführung des Stücks in Meiningen war, wurden die Schauspieler am Ende mit extra kräftigem Applaus verabschiedet. Gegen 0:30 Uhr waren wir wieder am Gymnasium angekommen. Allen Schülern hat das Stück sehr gut gefallen, auch wenn sie nicht alle Insider-Witze und Anspielungen auf das Leben in der DDR verstanden. Anders als die offensichtlich eingeweihten Meininger Zuschauer, die immer wieder an den merkwürdigsten Stellen lachten.
Das sagen die Schüler
Für viele Schüler, unter anderen uns, war es das erste Mal Theater. Meiner Meinung nach haben die Schauspieler sehr gut gespielt. Durch witzige Szenen wie das Singen im Zimmer der Mutter wurde das Stück nicht langweilig. Außerdem sind einem die Szenenumbauten fast nicht aufgefallen, was mich persönlich sehr beeindruckt hat. Der einzige schlechte Aspekt war eigentlich nur, dass es an diesem Tag sehr warm war und man sich dadurch schlechter konzentrieren konnte.
Theo, 9a
Mein erster Eindruck auf das Theater fiel auf das prächtige und große Gebäude, welches auch sehr schön geschmückt und einladend erschien. Mir wurde gleich klar, dass es eine angenehme Erfahrung sein wird. Aus meiner Sicht wurde das Stück sehr lustig, aber auch spannend vorgestellt, ich konnte mich also auch sofort amüsieren und in die Szenen hineinversetzen. Vor allem haben mir die Bühneneffekte passend zu den Szenen sehr gefallen sowie die generelle Atmosphäre im Theater. Allgemein war es eine sehr angesehene und schöne Erfahrung, ich würde also sehr gerne erneut mitgehen.
Sam, 9a
Ich fand das Stück sehr kreativ gestaltet. Jedoch aufgrund des geschichtlichen Hintergrunds habe ich mir teilweise etwas schwergetan, den Zusammenhang und die Witze zu verstehen. Im Großen und Ganzen fand ich es aber trotzdem sehr gelungen.
Victoria 9a
Ich fand das Theater ein sehr schönes und prunkvolles Gebäude, welches sich zu besichtigen lohnt. Das Theaterstück wurde ansehnlich und professionell vorgeführt und hat meine Erwartungen bei Weiten übertroffen. Ich kann einen Besuch nur empfehlen.
David, 9a
… und noch ein O-Ton von Frau Ellinger
Hamlet empfiehlt
Ich fahre gerne nach Meiningen, in dieses große Theater mit der kleinen Stadt drumherum. Hier hat die Inszenierung immer schon angefangen, bevor man auch nur die Tür aufgemacht hat, und so war es auch diesmal wieder.
Vor dem klassizistischen Bau grüßte die Fahne mit Hammer, Zirkel und Ährenkranz und über dem Eingang gratulierte sich die DDR selbst zum 75. Jahrestag. Draußen sangen Vopos in einem originalen DDR-Polizeibus und drinnen musste man erstmal am untoten Lenin vorbei die Grenze überwinden, bis man seine Karte vorzeigen durfte.
Die Inszenierung selbst bot alles, was modernes Theater kann, von Liedern über Videoaffekte bis hin zu Autos und Fahrrädern auf der höchst wandelbaren Bühne. Auch der eine oder andere Zuschauer musste zwischendurch mal mitspielen. Glücklich ist, wer nicht in der ersten Reihe sitzt. Genau richtig war die Mischung aus Ernst und Slapstick. So wurde gerade den westlichen Besucher vor Augen geführt, wie sehr die Wende das Leben der Ostdeutschen umkrempelte. Und auch wie unterschiedlich die Menschen damit umgehen konnten. Dennoch brach die Komik immer wieder die aufkommende Beklemmung, ohne das Vorangegangene dadurch zu diskreditieren. Kurz – es war ein großartiger Abend!
Das Theaterabo
Es war auch für unser Theaterprogramm am Gymnasium das letzte von insgesamt 10 Stücken. Das muss uns aber nicht traurig machen, nächstes Jahr geht es weiter!
Seit einigen Jahren schon haben wir am Gymnasium Veitshöchheim ein Theaterangebot. Jeden Monat gibt es ein Stück an einem der vielen Würzburger Theater, einmal fahren wir auch in eine andere Stadt. Alle Schüler ab der 10. Klasse sind herzlich eingeladen. Ihr könnt euch einfach raussuchen, wann ihr mitwollt.
Über hundert Schüler aus drei Jahrgängen haben dieses Schuljahr mitgemacht. Nicht weil sie müssen, nicht weil es nützlich ist, noch nicht mal, weil es günstig ist – einfach nur weil es so schön ist, zusammen ins Theater zu gehen!
Eine Abstimmung wie in der DDR!
Gut dass hier auch mal über den Kommunismus berichtet wird. Man sollte dem Kommunismus auch in der BRD mal eine Chance geben. Man könnte ja zum Beispiel eine Simulation von Deutschland mit KI erstellen und somit testen wie gut es für uns funktionieren würde Bin mir sicher das würde gut klappen und so würden man die konservativen Kapitalisten auch mal von der Idee überzeugen. Soziale Gerechtigkeit kann nur im Kommunismus funktionieren!