von Isabella Lomp
Seit über 10 Jahren nimmt das Gymnasium Veitshöchheim nun schon an Jugend forscht teil. Auch in diesem Jahr war unsere Schule wieder mit sieben Projekten vertreten. Aber fangen wir von vorne an. Am 20.2. trafen wir uns morgens mit Frau Landeck im Labor unserer Schule, um unser Material für die Stände einzupacken. Darauf fuhren wir mit zwei Autos nach Bad Kissingen, dem diesjährigen Schauplatz des Wettbewerbs.

Dort angekommen bauten wir alle fix unsere Stände auf, um für die darauffolgenden Jury-Gespräche gewappnet zu sein.







Dieses Jahr diente die Wandelhalle im Regentenbau Bad Kissingen als Schauplatz für spannende Entdeckungen und innovative Projekte.
Allein dieses Setting verlieh dem Wettbewerb eine besondere Atmosphäre, was durch die vielen interessanten Projekte nur verstärkt wurde. Apropos interessante Projekte, folglich wollte ich euch ein paar Projekte vorstellen, die wir besonders inspirierend fanden:

Technik: Eigenbau eines motorisierten Buggys & Spiderman


Im Bereich Technik sind wir dieses Jahr aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen. Ein Teilnehmer hat tatsächlich einen eigenen Buggy, der bis zu 120km/h schnell fahren kann, gebaut. Ein anderer hingegen hat einen Spiderman-Anzug mit Saugnäpfen entwickelt, mit dem man mühelos Wände hinauf klettern kann. Verständlicherweise haben diese beiden Projekte auch den ersten und zweiten Platz in der Technik belegt.
Geo und Raumwissenschaften: Auf der Suche nach einem Exoplaneten
Diese Gruppe Schüler hat uns mit ihrem Projekt beeindruckt. Ein Jahr lang suchten sie in ihrer schuleigenen Sternenwarte nach einem bewohnbaren Exoplaneten. Ihr Ergebnis war jedoch ernüchternd, da sie keinen Exoplaneten in erreichbarer Nähe fanden. Trotzdem verdienten sie sich mit diesem Projekt einen Platz auf dem Siegertreppchen.


Nach einem langen Tag voller Jury Gespräche begaben wir uns daraufhin in die Jugendherberge, wo es abschließend noch ein Abendprogramm gab. Man konnte sich entscheiden zwischen einer Nachtwanderung, einem Film- oder einem Spieleabend.
Am nächsten Tag lag Anspannung in der Luft. Es war Zeit für die Siegerehrung. Zuvor wurden jedoch noch abschließende Jurygespräche geführt. Danach wurde die Ausstellung für die Öffentlichkeit eröffnet. Viele Eltern kamen, um sich die Projekte ihrer Kinder anzuschauen. Zudem waren auch ein paar Pressevertreter anwesend, die Teilnehmer interviewten. Außerdem wurden wir von Frau Damas überrascht, welche kam, um sich die Siegerehrung anzusehen.
Die Siegerehrungen


Die Siegerehrung startete zunächst mit einer Tanzeinlage von zwei Tänzerinnen des Vereins „Sizhood“ aus Bad Kissingen.
Danach wurden die einzelnen Fachbereiche auf die Bühne gebeten und es wurden die Preise für Jugend forscht Junior und Jugend forscht vergeben. Wir haben dieses Jahr auch wieder viele Preise in verschiedenen Fachrichtungen erhalten.
Wir wurden zum dritten Mal mit dem unterfränkischen Schulpreis ausgezeichnet!

Kim Page und Lara Öder gewannen mit ihrem Projekt „Nachhaltige Silbernanopartikel – Synthese mit Avocadokernen“ den dritten Platz im Fachbereich Chemie.

Ehi Ogbebor gewann mit ihrem Projekt „Nigerianisches Wunderheilmittel – wirksam „gegen alles“?“ den dritten Platz im Fachbereich Biologie.

Isabella Lomp gewann mit ihrem Projekt „Die Natur als Apotheke – natürliche Helfer gegen Pilz-Infektionen“ den zweiten Platz im Fachbereich Biologie.

Christian Pfertner gewann mit seinem Projekt „Pilzmycel als Dämmstoff“ den Sonderpreis für Energiewende und Klimaschutz.

Interview mit Frau Landeck
Isabella: Sind sie zufrieden mit unseren Projekten, die dieses Jahr vorgestellt werden?
Frau Landeck: Ja, ich bin zufrieden. Bei vielen sogar mehr als zufrieden.
Isabella: Wie lange machen Sie jetzt schon Jugend forscht?
Frau Landeck: Mein erstes Jugend forscht habe ich tatsächlich 1994 gemacht, als ich selbst angetreten bin. Da bin ich dann auch Regionalsiegerin geworden und durfte sogar zum Landeswettbewerb nach Ludwigshafen fahren damals. Das fand ich sehr spannend und das hat mir total Spaß gemacht, außerdem lernt man dort ja auch tolle Leute kennen und deswegen habe ich damals dafür entschieden, den Wettbewerb zu fördern. Seit 2014 betreue ich schon Jugend forscht Arbeiten bei uns an der Schule.
Isabella: Was war damals das Thema Ihrer Arbeit?
Frau Landeck: Das Thema meiner Arbeit war der Oxalsäuregehalt im Rhabarber, den ich mit einer Redox-Titration bestimmt habe. Dabei habe ich festgestellt, dass in den unterschiedlichen Pflanzenteilen ein Unterschiedlicher Oxalsäuregehalt vorliegt. Also in den Wurzeln und den Blättern und so weiter unterschiedliche Oxalsäuregehalte bestehen, die mit der Jahreszeit noch variieren.
Isabella: Haben sie eine Lieblingsarbeit, wenn sie Jugend forscht nun schon über 10 Jahre betreuen?
Frau Landeck: Naja, die Kapuzinerkresse-gegen-Krebs-Arbeiten, die fand ich schon alle toll, weil das ein Projekt war, das wir über längere Zeit verfolgt haben. Dadurch hat man dann andere Möglichkeiten und kann tiefer in die Materie einsteigen. Da habe ich auch selbst viel bei gelernt und es hat mir am meisten Spaß gemacht.
Isabella: Haben Sie dann auch eine zweitliebste Arbeit?
Frau Landeck: Schwierig. Bei den anderen möchte ich mich eigentlich gar nicht so genau festlegen, da waren viele verschiedene ganz spannende Sachen dabei. Manche sind auch noch am Werden, bzw. am Weitergehen. Da darf ich aber jetzt noch gar nichts zu sagen, das ist ja noch streng geheim.
Isabella: Würden Sie sich manchmal wünschen, dass andere Lehrer Sie da noch mehr unterstützen und auch Projekte betreuen?
Frau Landeck: Definitiv könnte ich mehr Unterstützung aus der Mathe- und der Physik-Fachschaft gebrauchen.
Isabella: Was genau ist der Mehrwert von Jugend forscht?
Frau Landeck: Das ist eine Frage, die ich ja nur aus meiner eigenen langen zurückliegenden Erfahrung beantworten kann, weswegen ich den Ball gerne an dich zurückspielen würde.
Isabella: Das eigenständige Arbeiten auf jeden Fall, Verantwortung für ein Projekt zu übernehmen und auch dann am Ende selbstbewusst eine Präsentation zu halten mit der Überzeugung, dass das, was man gemacht hat, auch gut ist und auch kritische Fragen dazu zu beantworten.
Frau Landeck: Genau, das ist bestimmt einer der wichtigsten Punkte bei Jugend forscht und nebenbei ist der Wettbewerb an sich auch ein schönes Erlebnis, bei dem es auch spannend zu sehen ist, wie viele Leute sich für verschiedenste Projekte engagieren. Zum Beispiel finde ich diesen Wandkletterer toll, der Spiderman-Schuhe entwickelt hat, mit der man Wände hochklettern kann.
Isabella: Haben sie eine Arbeit, die Sie unbedingt noch betreuen wollen würden?
Frau Landeck: Also betreuen würde ich am liebsten keine Arbeit, aber das ist mir wohl nicht vergönnt. Aber nein, eigentlich nicht. Es kommen immer wieder neue Ideen rein und ich bin da wirklich für alles offen, was kommt. Falls ihr eine großartige Idee habt, könnt ihr gern vorbeikommen und dann tue ich alles dafür, dass ihr diese Idee in die Tat umsetzen könnt. Und falls ihr keine großartige Idee habt, sondern einfach etwas forschen wollt, könnt ihr auch vorbeikommen, dann suchen wir gemeinsam nach einer großartigen Idee. Aber es ist nicht so, dass ich 100 Ideen im Vorrat habe.
Isabella: Wie lange glauben Sie, machen Sie noch Jugend forscht?
Frau Landeck: Schwierige Frage… Solang bis ich nicht mehr kann und wie lang das noch ist, weiß ich nicht – bis zum Untergang des Abendlandes.
Na dann hoffen wir, dass Frau Landeck noch eine lange Zeit weiter durchhalten und mit ihrem Team die nächsten Preise abräumt. Also nochmal einen großen Applaus und Glückwunsch an die Jugend forscht Teilnehmer und Frau Landeck!!
Respekt auf jeden Fall and Alle und besonders an Frau Landeck, sie legt sich immer mega ins Zeug und betreut alle super gut. Muss man sich mal vorstellen, bei 10 verschiedenen Projekten immer zu helfen, Fragen zu beantworten, Quellen rauszusuchen und dann auch noch den normalen Unterricht zu planen. Unterstützung wäre da von anderen Lehrern sehr von Vorteil!!