Von Sven
Wirklich überzeugt bin ich noch nicht vom Gendern. Allerdings wollte ich nachdem ich einen sachlichen Artikel über das Thema geschrieben habe, mal ein Interview mit einer Schülerin führen, die das Gendern in ihre Sprache integriert hat. Ein Interview mit Mathilda Oechslein aus der Q11.
Wann hast du mit dem Gendern angefangen?
Vor zwei bis drei Jahren.
Gab es ein konkretes Ereignis, weshalb du mit dem Gendern angefangen hast?
Ein konkretes Ereignis gab es nicht. Als ich mit 15 Jahren in die Politik eingestiegen bin, bekam das Thema erst Bedeutung für mich. Durch die Beschäftigung mit Politik und Frauenrechten habe ich damit nach und nach angefangen, da es meine Überzeugung ist.
Fühlst du dich durch nicht gegenderte Sprache diskriminiert?
Ich persönlich schon. Ich kann zwar nicht für alle nicht männlichen Personen sprechen, aber mir fällt das schon auf.
Gendern deine Freunde und Familie auch?
Meine Familie und meine Freunde in der Schule nicht, aber meine Freunde in der „Grünen Jugend“ alle.
Markus Söder hat kürzlich ein Verbot zum Gendern in staatl. Institutionen verabschiedet. Was sagst du dazu und wie hättest du entschieden?
Von Söders Genderverbot halte ich natürlich nichts, genauso wenig bin ich für einen Genderzwang. Es ist durchaus ein Schlag ins Gesicht von jungen Menschen, die sich davon diskriminiert fühlen. Einfach ein politisches Statement von mir zu verbieten, also zu sagen, wozu ich stehe, ist auch eine Beschneidung meiner Persönlichkeitsrechte.
Denkst du das Gendern hat auch schon etwas bewirkt?
Bestimmt. Allein die Tatsache, dass darüber gesprochen wird, hat die Sichtbarkeit von Frauen und queeren Menschen, die sich nicht in das binäre Spekrum einordnen, gestärkt. Natürlich gibt es viel Gegenwind, aber in der Geschichte war es schon immer so, dass gesellschaftlicher Wandel nur genug Menschen braucht, die sich für Minderheiten einsetzen. Aber es ist nicht die alleinige Lösung.
Hast du schon negative Reaktionen erlebt?
Ja, habe ich. In der Schule nicht konkret. Aber in Gesellschaften, in denen nicht gegendert wird, wurde gefragt, was das Gendern denn bringe. Allerdings versuche ich in letzter Zeit auch neutrale Formen zu benutzen, wie zum Beispiel „Studierende“ statt „Student*innen“.
Persönliches Fazit
Vollständig überzeugt hat Mathilda mich mit ihren Argumenten nicht. Allerdings sehe auch ich nun die Entscheidung von Ministerpräsident Markus Söder mit anderen Augen, da sich durch diese viele in ihren Freiheiten eingeschränkt fühlen und die Argumente für das Gendern von Mathilda durchaus nachvollziehbar waren.
super idee ich werde in zukunft auch immer “studenten” statt “studenten” sagen (daumen hoch)
Danke für den Hinweis. In einer früheren Fassung des Artikels stand in beiden Fällen im letzten Absatz “Studenten”, wir haben den durch eine Browsererweiterung verursachten Fehler korrigiert.
big Sven liefert einfach immer krasse kontroverse Artikel, hätte gerne noch paar mehr Bilder von ihm gesehen
sehr schade. keine bilder vom sven wie sie z.b. das interview führen. hätten den artikel nochmal aufgepeppt aber naja
Ich finde es gut das Mathilda neutralere Formen verwendet und zum Beispiel „Studenten“ statt „Studenten“ sagt
Danke für den Hinweis. In einer früheren Fassung des Artikels stand in beiden Fällen im letzten Absatz “Studenten”, wir haben den durch eine Browsererweiterung verursachten Fehler korrigiert.
Weil ich nicht gender diskriminiere ich dich??? Sprache hat nichts mit dem Geschlecht zu tun. Mach kein Problem wo es keins gibt. Gendern führt auch nicht zu eine besseren Bezahlung bei Frauen. Weil 0.001% der Menschen angeblich nicht binär sind (gibts meiner Meinung nach nicht) muss man nicht die ganze Sprache ändern. Frauen sind doch eh bei der männlichen Form inbegriffen. Gegenderte Sprache wirkt ungewohnt und künstlich. Texte zu verstehen und die Sprache zu lernen macht es für Ausländer viel schwerer.
Gendern ist einfach eine Lösung für ein Problem das es nicht gibt.
Wenn man sich vom Nicht-Gendern diskriminiert fühlt, zeigt das nur, dass man sich anscheinend gerne selbst in eine Opferrolle drängt.
Man muss mit Mathilda hinsichtlich des Genderns nicht übereinstimmen … ABER … sie vertritt hier ihre Meinung, zeigt ihr Gesicht und versteckt sich nicht! Und das, obwohl sie nach der Umfrage im letzten Artikel ja wissen konnte, dass viele gegen ihre Position eingestellt sind.
Ich finde, das hat schon mal Respekt verdient, bitte denkt daran, liebe anonyme Kommentatoren.
Ich finde es mutig von Mathilda offen ihre Meinung zu vertreten, obwohl man sich denken konnte, dass sie relativ viel Kritik abbekommen würde.