von Sven Wicht
In der Praktikumswoche, die jeder Schüler in der 11. Klasse am Ende des Schuljahrs absolviert, wird uns Schülern die Möglichkeit gegeben, in verschiedene soziale Berufe hineinzuschnuppern. Dabei entschied ich mich für die Tagespflege für Senioren in Güntersleben. Ob mir dabei nicht langweilig wurde und was ich in der Woche zu tun hatte, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Was ist eine Tagespflege?
Die Tagespflege ist eine Art Betreuungseinrichtung für ältere und pflegebedürftige Menschen. Also kommen Senioren, die zwar noch eingeschränkt alleine zu Hause leben können, sich aber schwer tun, ihr eigenes Essen zu kochen oder aber auch einfach Langeweile haben und etwas Gesellschaft und Unterhaltung suchen. Die Tagespflege bietet weiterhin ein Programm, das die grauen Zellen der Senioren fit halten soll, einige Aktivitäten mit körperlicher Bewegung mit einbindet und einfach die pflegenden Angehörigen entlastet.
Meine Aufgaben
Den größten Teil der Zeit sollte ich die Senioren unterhalten, zum Beispiel mit leichten Spielen wie „Mensch ärgere dich nicht“ oder sportlicheren Spielen, wie Bowlen und Dosenwerfen. Zu den verschiedenen Essenszeiten Frühstück, Mittagessen und Tee und Kuchen, half ich, Tische zu decken und das Essen zu servieren.
Tagesablauf meines ersten Tages
Um 8 Uhr begann offiziell meine Arbeit in der Tagespflege. Nach mir kamen nach und nach die Senioren und nahmen am zum Frühstück gedeckten Tisch Platz. Teils kamen sie selbständig, wurden von Angehörigen gebracht oder nahmen den Fahrdienst in Anspruch, der sie von zu Hause abholt. Während der Mahlzeit hatte ich dann erst mal recht wenig zu tun und wartete gespannt auf den nächsten Programmpunkt. Nachdem wir die Teller abgeräumt hatten, wurden mir drei Seniorinnen zugeteilt, mit denen ich eine Runde “Mensch ärger dich nicht” spielte und verlor. Leiter Stefan Öhrlein hielt sie zwischendurch mit den Neuigkeiten aus der Tageszeitung auf dem Laufenden. Mich beeindruckte das Allgemeinwissen manch eines Seniors, da könnten wir Schüler uns noch einiges abschauen. Nach ein paar einfacher´n Beschäftigungen wie Mandalas ausmalen oder einen Holzturm bauen, gab es Mittagessen, das aus Suppe, Leberkäs und Kartoffelbrei und einer Nachspeise bestand. Die meisten Senioren legten sich zur Mittagsruhe in einen zweiten großen Raum hin, sodass wir Praktikanten das übrig gebliebenes Essen verspeisen konnten und eine Pause machten. Nach Ende der Mittagsruhe gab es dann Kaffee und Kuchen, von dem wir auch probieren durften. Anschließend stand wieder Bowling und Dosenwerfen an, wir waren für das Aufstellen der umgefallenen Dosen und Kegel zuständig. Zum Abschluss deckten wir die Tische für den nächsten Tag. Um 16 Uhr hatten wir Feierabend.
Fazit: Eignet sich die Tagespflege für dich?
In dem Praktikum habe ich verschiedene Erfahrungen gesammelt. Die Bedeutung dieser Einrichtung hat mich überzeugt. Die Senioren vereinsamen nicht zu Hause und die pflegenden Angehörigen werden entlastet. Ich lernte mit älteren Menschen mit verschiedenen Einschränkungen umzugehen. So musste ich den einen beim Aufstehen helfen, anderen beim Gedächtnistraining wegen beginnender Demenz unterstützen. Fast hätte ich noch ein E-Bike eines Seniors repariert. In der Tagespflege geht es nicht so schnell und hektisch zu wie bei kleinen Kindern im Kindergarten. Du wirst allerdings sinnvollen Tätigkeiten nachgehen und dankbar angenommen.