Die Einnahmen vom Schulfest gehen nach Guinea
1.500 € spendet unsere Schule an ein Dorf in Guinea!! Für uns mag das nach nicht viel klingen, aber dort macht dieses Geld einen echten Unterschied. Am Montag, 15. Dezember wurde der Betrag feierlich in der Aula übergeben. Anwesend waren die 7. Klassen.
Zwischen Korruption, Armut und Unterdrückung sorgt die Vereinsvorsitzende Dr. Monika Böske und ihr Team für Menschlichkeit, Gesundheit und Solidarität. Ihr Verein Ecole de la Solidarité, Dow-Bodié hat dort unter anderem einen Wasserturm, eine Mädchenschule, ein Gesundheitszentrum und Solaranlagen bauen lassen. Und das wichtigste: Alles wird in Zusammenarbeit mit dem Ältestenrat des Dorfes besprochen, denn wir aus unserer westeuropäischen, privilegierten Perspektive können nicht wissen, was dort die größten Probleme sind.

Die Probleme

In diesem Fluss wird gebadet und die Wäsche und das Geschirr gewaschen. Leider ist er voller Schlangen und nicht gerade sauber.

Ein guineanischer Highway. Besonders während der Regenzeit kann das eine schöne Schlammschlacht werden. Der rötliche Boden kommt durch die eisenhaltige Erde zustande.

So wird gewandert und gereist: Mit 10-12 Kilo schweren Säcken auf dem Kopf, oft auch mit den Kindern auf dem Rücken. Wenn es keine Transportmöglichkeit in die nächste Stadt oder zum Acker gibt, wird gelaufen.

Das Problem mit dem Geld
Die Preise für Medizin oder ärztliche Behandlung gehen durch die Decke – zumindest im Verhältnis zum Durchschnittlichen Einkommen. 100 € sind umgerechnet 1.000.000 Guinea-Francs, jedoch verdient ein gut bezahlter Lehrer durchschnittlich 90 € im Monat. Zum Vergleich, ein Gymnasiallehrer bei uns verdient zwischen 5.000-7.000 € brutto im Monat. Das führt zu erheblichen Problemen: Die Menschen können sich selbst die Grundnahrungsmittel nicht leisten, geschweige denn medizinische Versorgung finanzieren. Obwohl die Untersuchungen umgerechnet nur Centbeträge kosten, haben sie Probleme, das Geld aufzubringen. Außerdem dürfen seit dem Regierungsputsch vor drei Jahren, keine ausländischen Ärzte mehr in Guinea arbeiten. Sie würden eine Festnahme riskieren und möglicherweise nie wieder aus den Gefängnissen herauskommen, in denen immer noch Folter angewendet wird.
Die Projekte – wo Dow Bodié hilft

Eine warme Mahlzeit ist in der Schulkantine gesichert. Manchmal ist es zwar die einzige, aber für die Kinder in der Schule und im Kindergarten ist gesorgt.

Diese Mädchen haben es geschafft, einer allzu frühen Heirat zu entgehen. Sie haben ihre Schulbildung abgeschlossen und eine dreijährige Schwesternausbildung gemacht. Sie werden ein gesichertes Einkommen haben, Menschen helfen und nicht viel zu früh Mütter werden.
Das Gesundheitszentrum




Hier werden die Patienten kostenlos versorgt! Die Ärzte bringen knappe Medikamente mit und es gibt sogar eine Chirugieabteilung. Außerdem ist hier einer von nur 5 guineischen Zahnärzten stationiert. Übrigens ist es nicht so, als ob die Menschen in Guinea zu primitiv wären, um als Ärzte zu arbeiten. Die Ausbildung und die Geräte sind einfach zu teuer und unter der korrupten Regierung wird alles immer schwieriger. Auch eine Ausbildung in Europa ist aufgrund der rigiden Einreisebestimmungen immer weniger möglich.
Der Wasserturm und der Zaun

Fließendes Wasser ist für uns eine Selbstverständlichkeit, aber dort ein großer Luxus! Viele dort haben noch nie Wasser aus einem Hahn fließen sehen, geschweige denn sich die Hände unter fließendem sauberen Wasser gewaschen. Daher war der Bau des Wasserturms ein großer Fortschritt.

In den vergangenen Jahren wurde dort immer wieder die ganze Ernte in den Gärten des Dorfes von Tieren aufgefressen. Jetzt gibt es einen Zaun, der das verhindert und die Ernte schützt. Der musste zweimal aufgestellt werden, da die jungen Männer aus dem Dorf zwar mit viel Eifer dabei waren ihn aufzubauen, beim Erhalt war es dann aber schwieriger, so dass er immer wieder einige Lücken hatte.
Die Mädchenschule



Das erste Bild zeigt, wie Mädchen ihr Leben verbringen, wenn sie nicht zur Schule gehen dürfen: Erst die kleinen Geschwister versorgen und wenn sie alt genug sind als verheiratete Frauen Kinder bekommen, sich um sie kümmern und auf dem Feld arbeiten. Die neu errichtete Mädchenschule ermöglicht es Mädchen, erstmals selbst ihre Bildung abzuschließen, einen Beruf zu erlernen und Geld zu verdienen. Beim Bau der Schule gab es jedoch ein Problem: Die Jungs wollten nicht helfen, da sie nicht verstanden, warum plötzlich Bildung nicht mehr exklusiv für sie vorbehalten war. Nach vielen Gesprächen wurde die Schule doch gebaut und heute können etwa 250 Schülerinnen und Schüler in ihr lernen.



Helfen statt Herabblicken
Das was Dow Bodié von vielen anderen Hilfsorganisationen unterscheidet, sie gehen auf die echten Probleme ein, sprechen mit den Einheimischen und sehen nicht auf sie herab. Nur wenn man die Menschen in ihren Ansichten und ihrer Kultur ernstnimmt, kann man nachhaltig Veränderungen bewirken. Das zeigt nicht zuletzt das Beispiel der Mädchenschule. In Guinea leben tolle Menschen und diese Menschen und ihre Kultur, darf man nicht übergehen!
Mehr Informationen findest du auf der Homepage der Organisation “Schulprojekt Ecole de la Solidarité, Dow-Bodié, Guinea e.V.”