SV Veitshöchheim gegen TSV Güntersleben – Derbytime!

Knallerderby endet in 2 zu 1 – welche Eindrücke hinterlässt ein Kreisklassespiel

“Der steht ja freier wie frei!”

“Das ist eine Pflaume ey!”

“Voll in die Nüsse”

“Des ist zu einfach!”

,,Schiri, der hat scho gelb !”, es geht heiß her auf dem Fußballplatz, auch in der 9.Liga, aber wen wundert es. Schließlich spielen die Herren des TSV Güntersleben gegen den SV Veitshöchheim. Damit heißt es Derbytime ! Schon in der Hinrunde konnte sich in einer spannenden Partie der TSV mit einem 2 zu 0 durchsetzen. Am Sonntag ging es damit in das Rückrundenduell, wobei es vor allem für Veitshöchheim noch um etwas geht. Denn der SV ist mitten im Aufstiegsrennen und jeder Punkt zählt. Güntersleben steht im Mittelfeld der Tabelle, ihnen wird es in erster Linie darum gehen, den Favoriten zu ärgern und den Aufstieg zu erschweren.

So habe ich das Spiel erlebt

Angekommen am Fußballplatz, sind die rund 100 Fans bereits da. Auch aus Güntersleben sind Fans gekommen, um ihre Mannschaft zu unterstützen und anzufeuern. Schon zu Beginn ist das Wetter kalt und es hört einfach nicht auf zu regnen. Deshalb suchen sich auch die meisten einen überdachten Platz. Zusammen mit anderen bleibe ich aber stehen und auch wir machen unsere Regenschirme auf, auch wenn man trotzdem komplett durchnässt war am Ende. Eigentlich ist man schon zum Anpfiff gut nass. Doch dann geht es erstmal los. Beide Mannschaften betreten das Spielfeld, stellen sich in einer Reihe auf und klatschen sich ab. Güntersleben startet in weiß und rot, die Veitshöchheimer in schwarz-grün.

So verlief die Saison bislang

Für den SV 1928 Veitshöchheim lief die Saison bislang sehr gut. Mit gerade einmal 2 Niederlagen aus 16 Spielen hat der SV bereits 36 Punkte auf dem Konto und hat aus den letzten 5 Partien satte 12 von 15 möglichen Punkte geholt. Damit ist Veitshöchheim momentan mittendrin im Aufstiegsrennen und belegte vor dem Derby den 3.Platz.

Der TSV Güntersleben, der erst letzte Saison in die Kreisklasse aufgestiegen ist, spielt bisher eine gute und ausgeglichene Saison. Mit 8 Siegen, 3 Unentschieden, 6 Niederlagen und 27 Punkten belegt man aktuell den 6. Platz. Aber auch der TSV war zuletzt sehr gut drauf und ging die letzten 5 Spiele nicht als Verlierer vom Platz: drei Siege und 2 Remis.

Das Derby in der Hinrunde konnte allerdings der TSV Güntersleben mit einem 2 zu 0 Erfolg für sich entscheiden, weshalb es vor allem dem SV Veitshöchheim diesmal darum gehen wird, das Derby zu gewinnen.

1. Halbzeit: Tore, Elfmeter, rote Karte

Und nun stehen sich beide Mannschaften am Sonntagnachmittag in strömenden Regen gegenüber. Die Heimmannschaft steht an der Mittellinie bereit und wartet auf den Pfiff des Schiedsrichters, darauf, endlich den Anstoß auszuführen. Kurz darauf, in der 10. Minute passiert es dann schon. Die Gäste flanken von links außen weit in den Veitshöchheimer Strafraum hinein, zwischen dem herauseilenden Torwart und dem Verteidiger gibt es Abstimmungsprobleme, Frederik Scheblein geht dazwischen und köpft den Ball ins Tor – 1 zu 0 für Güntersleben!

Die Partie geht munter weiter, wenngleich das Wetter einfach nicht besser werden will. Es passt auch zum Spiel, denn auch dieses ist hart umkämpft, bis zur Halbzeit wurden schon 3 gelbe und eine gelb-rote Karte verteilt. Das Spiel bietet nicht allzu viele Chancen, doch den Veitshöchheimern gelingt es bereits in der 22 Minute nach einer Ecke auszugleichen. Nachdem der Ball an den langen Pfosten angeflogen kommt, ist die Nummer 16, Magnus Rentsch, ganz frei und erzielt per Kopf den Ausgleich. Als das Spiel dann etwas ruppiger wird, bringt ein Günterslebener Verteidger einen gegnerischen Spieler im eigenen Strafraum in einem Zweikampf zu Fall – sofort fordert die ganze Heimmannschaft Elfmeter und auch den Fans ist es sofort klar – Elfmeter. Auch der Schiri sieht das so und zeigt auf den Punkt. Den fälligen Elfmeter verwandelt Niklas Saal dann links unten, sehr zur Freude der heimischen Fans, die den Führungstreffer bejubeln. Auf der anderen Seite dagegen die Enttäuschung bei den Auswärtsfans, die ihre Mannschaft nach der frühen Führung nun in Rückstand sehen. 3 Minuten später ist es dann nochmal hitziger, als der Veitshöchheimer Leon Bertignoll sich vor unseren Augen die gelb-rote Karte abholt, nachdem er unnötigerweise den Ball wegschießt, obwohl dieser schon klar im Aus war. Dann ertönt der Pausenpfiff.

Während die Spieler in den Kabinen verschwanden, hole ich mir eine Bratwurst, die bei einem Fußballspiel immer ein Muss ist.

2. Halbzeit: Kampf, Chancen, Karten

In der 2. Halbzeit passiert dann relativ wenig, außer dass der Schiedsrichter weiterhin ordentlich was zu tun hat. Neben 5 gelben Karten entscheidet er sich dann in der 73. Minute Niklas Pfeuffer mit einer Zeitstrafe vom Feld zu schicken. Doch zum Frust der Günterslebener Fans können die Gäste wenig mit ihrer Überzahl anfangen, auch später nicht mit 2 Spielern mehr. Denn nach vorne geht einfach zu wenig und es fehlen die klaren Chancen. Oft wird es über lange Bälle probiert, die jedoch nicht zum Erfolg führen. Stattdessen ist Veitshöchheim überraschend trotz Unterzahl in der 2. Halbzeit besser und erarbeitet sich noch ein paar gute Chancen, die jedoch der Günterslebener Torwart Fabian Ziegler klasse pariert oder bei denen die Schüsse nur den Pfosten treffen.

In der 78. Minute muss dann auch noch Dominik Oßwald der Gäste mit glatt Rot vom Platz, zum völligen Unverständnis der Fans, die ganz anderer Meinung sind. Für mich war das zwar ein Foul und gelb wäre angemessen, aber niemals eine rote Karte. Zum Schluss hin bleibt es trotz der Führung für den SV trotzdem noch spannend, weil ein 2:1 immer ein sehr knappes Ergebnis ist und es nur noch eine gute Aktion vom TSV braucht, und es könnte 2:2 stehen. Doch das gelingt nicht mehr, womit das Spiel mit einem 2 zu 1 Heimsieg für den SV Veitshöchheim endet. Die Stimmung ist auf Seite der Veitshöchheimer entsprechend gut und ausgelassen. Von der Seitenlinie hört man Rufe der Fans wie “Derbysieger!” und auch die Mannschaft versammelte sich am Ende im Kreis und feiert den Sieg mit “Derbysieger Derbysieger hey hey !” Rufen.