Von Pomodoro, Loci und anderen Eselsbrücken – der Methodenmarathon

Leichter lernen mit Vera S. und Finja K.

Viele Stunden lernen, dann in der Schulaufgabe einen Blackout haben und eine schlechte Note schreiben. Das kennen wir alle. Doch keine Sorge, wir bieten euch vier Lernmethoden, die euch helfen werden, dass das das nächste Mal nicht passiert. Vor allem jetzt in der Schulaufgabenzeit sind ein paar hilfreiche Tipps genau das Richtige.

Etappe 1 – die Pomodoro-Methode

Diese Methoden ist für diejenigen unter uns, denen es schwer fällt, bei der Sache zu bleiben und eine Aufgabe wirklich zu Ende zu bringen. In der Regel kann man sich, egal ob Wissenschaftler oder Schüler, 15-30 Minuten konzentrieren. Danach driften die Gedanken ab und man ist nicht mehr so produktiv. Dafür hat Francesco Cirillo die Pomodoro-Methode entwickelt. Fun-Fact: Ein Wecker ist dafür wichtig. Bei Cirillo sah der aus, wie eine Tomate, daher der Name.

Die Methode besteht aus fünf Schritten:

1. Formuliere (schriftlich) deine Aufgabe
2. Stell dir einen Wecker auf 25 Minuten
3. Bearbeite die Aufgabe bis der Wecker klingelt
4. Lege eine kurze Pause ein bis zu fünf Minuten
5. Wiederhole diesen Vorgang bis die Aufgabe erledigt ist

Es ist sehr wichtig, sein Gehirn in den Pausen (allerdings nicht allzu sehr) zu stimulieren, das heißt kein TikTok, Insta oder andere sozialen Medien. Die Pausen sind als Entspannung gedacht, also einfach mal kurz das Gehirn abschalten und nicht zu viel denken. Wem es zu langweilig ist, einfach nur dazusitzen, der kann auch etwas Musik hören oder eine entspannende Aufgabe erledigen. Wer eine längere Aufgabe vor sich hat und mehr als zwei Arbeitsphasen hatte, sollte seine Pausen, nach jedem Lernen, um ein paar Minuten verlängern. Also in der ersten Pause fünf Minuten, in der zweiten Pausen dann schon sieben, und so weiter. Hier könnt ihr gleich anfangen:

Etappe 2 – die Schlüsselwort-Methode

Die Schlüsselmethode ist wichtig für die, die gerade eine Sprache lernen und sich viele nervige Vokabeln merken müssen. Dabei nimmt man die Vokabel, die man lernen will und überlegt sich ein deutsches Wort, das ähnlich klingt. Diese beiden Worte verbindet man dann im Kopf zu einem Bild.

Als Beispiel nehmen wir das englische Wort „tower“, ähnlich dazu ist das deutsche Wort „Mauer“. Wir stellen uns alle einen Turm vor, der mit einer großen Mauer verbunden ist. Wenn man jetzt nach dem englischen Wort für Turm gefragt wird, denkt man an das Bild der Mauer mit dem Turm und schon kann man schlagfertig antworten.

Diese Taktik funktioniert leider nicht mit allen Vokabeln, da es manchmal einfach keine Reime oder ähnlich klingende Worte gibt, allerdings klappt es doch bei vielen Worten. Es lohnt sich auf jeden Fall diese Methode mal auszuprobieren, vor allem da man damit fast doppelt so schnell lernt.

Etappe 3 – die 5-10-15-Methode

Wir kennen es doch alle: für die nächste Schulaufgabe gibt es gefühlte hundert Seiten, die man auswendig lernen und verstehen muss. Aber nur mit andauernd Durchlesen und mit dem Buch nebendran Notizen und Lernzettel Schreiben bleibt auf Dauer nicht so viel hängen.

Mit dieser Methode kannst du in nur einer halben Stunde einen relativ großen Themenblock effektiv lernen:

1. Lies dir 5 Minuten lang gründlich den Stoff durch, den du lernen willst. Sag ihn dir auch laut vor oder bau dir Eselsbrücken!
2. Leg dein Heft, Buch etc. zur Seite und schreibe 10 Minuten lang alles, was du dir gerade durchgelesen und gemerkt hast, auf ein leeres Blatt
3. Nimm dein Heft wieder zur Hand und verbessere, ergänze und wiederhole das Gelernte für 15 Minuten

Wiederhole das so oft, bis du mit deinem Stoff für den Tag durch bist. Nach einigen Tagen kannst du das nochmal machen, jedoch ohne den Stoff vorher erneut durchzulesen. (So kannst du feststellen, was du aus dem Stegreif abrufen kannst.) Mit dieser Methode lernst du den Stoff sozusagen dreimal und kannst ihn dir auf Dauer besser merken. Ich lerne selbst auch sehr gern damit und kann es sehr empfehlen, probiere es einfach mal aus und vielleicht funktioniert es ja auch für dich 🙂

Etappe 4 – die Loci-Methode

Unser Gehirn hat ein räumliches Erinnerungsvermögen. Das bedeutet, oft weißt du in der Schulaufgabe, wo die Antwort auf die Frage steht, doch die Lösung will und will dir einfach nicht einfallen. Die Loci- Methode macht sich dieses Phänomen zunutze und besteht aus folgenden wesentlichen Schritten:

1. Stelle dir einen bekannten Weg, eine Strecke oder einen Raum vor
2. Laufe in Gedanken an bestimmten Gegenständen entlang des Weges oder in dem Raum vorbei.
3. Verknüpfe wichtige Fakten/ Zahlen in der richtigen Reihenfolge mit den Gegenständen auf deiner Route

Wenn du später in der Schulaufgabe sitzt, läufst du gedanklich die Route ab und erinnerst dich an die Gegenstände und die damit verknüpften Zahlen. Das ist am Anfang vielleicht noch etwas schwierig, aber glaub mir, nach wenigen Malen wirst du den Dreh raushaben!

Nimm als Beispiel eine Vorratskammer mit deinen Lieblingsgetränken, Lieblingsbüchern, deinem Lieblingsessen und anderen Gegenständen, an die du dich leicht erinnern kannst. Verknüpfe Jahreszahlen dann zum Beispiel mit deinem Lieblingsbuch und merke dir die Zahl, als ob sie die Seitenanzahl oder das Erscheinungsjahr des Buches wäre.

Wer nochmal ganz genau wissen will, wie das geht, kann dieses Video dazu nutzen.

Probier’s doch mal aus!

Das waren unsere Lieblingsmethoden. Probiert sie doch aus wenn ihr das nächste Mal für eine schwere Schulaufgabe lernen müsst.

Erzählt uns auf jeden Fall in den Kommentaren, welches euer Favorit war und ob ihr auch noch irgendeine Methode oder Eselsbrücke habt, die wir nicht erklärt haben, aber die auf jeden Fall erwähnenswert ist.