Besinnliche und ruhige Weihnachtszeit — nicht für alle
von Cara S.
Ganz offensichtlich, jeder von euch denkt bestimmt gerade an die Ärzte im Krankenhaus oder an die Polizei und Feuerwehr in ständiger Rufbereitschaft. Doch es gibt noch viel mehr Menschen und Personengruppen für die die Weihnachtszeit keine schöne, sondern eher eine bedrückende, stressige oder unangenehme Zeit ist. Doch wer kann das sein? Hier erfahrt ihr es!
Feuerwehr & Polizei
An Weihnachten bieten sich viele Möglichkeiten für Brände und Einbrüche. Ist man in der Kirche, ist ein guter Zeitpunkt, um bei jemandem einzubrechen und dann ist auch für die Polizei Weihnachten vorbei. Sitzt man mit der Familie ganz entspannt vor dem Weihnachtsbraten, lässt man den Weihnachtsbaum ja nur ganz kurz aus den Augen, und – zack – brennt der Baum lichterloh und die Feuerwehr muss ausrücken. Jedes Jahr brennen in Deutschland um die 4000 Weihnachtsbäume! Würde man davon ausgehen, dass in Veitshöchheim nur Haushalte von jeweils zwei Personen leben, würde in jedem Haushalt der Weihnachtsbaum brennen, stellt euch das einmal vor! Immerhin bleibt es dann schön kuschelig warm!

Ärzte & Krankenpfleger
Auch am 24. Dezember passiert ein Unfall, auch am 23. Dezember hat jemand einen Herzinfarkt und auch im gesamten Dezember gibt es keine Weihnachtspause für Krankheiten. Krank werden kann man immer, und im Winter ist die Gefahr dafür sogar noch höher. Oft übernehmen Alleinstehende, die keine Familie mit Kindern haben, die Schichten an Heilig Abend, doch auch das ist oft blöd, wenn man daran denkt, wie jeder gerade vor seinem Tannenbaum sitzt und Plätzchen isst. Ein Shoutout an alle Ärzte und Pfleger, die auch in der Weihnachtszeit und vor allem an Heilig Abend für uns und unsere Liebsten da sind!
Postboten & ÖPNV
Scheiße, da hab ich doch glatt vergessen das Geschenk für meine beste Freundin zu kaufen! Egal, ich bestelle einfach eins, und es kommt sogar übermorgen schon an. Woran man in dem Moment nicht denkt, sind die gestressten Postboten, die in der Weihnachtszeit mehr Päckchen ausliefern als zu jeder anderen Zeit im Jahr. Seid nicht böse, wenn euer Päckchen nicht pünktlich ankommt, die Postboten tun ihr bestes. Und wenn sie klingeln, bietet Ihnen doch einfach mal ein Plätzchen an! Und wenn ihr in der Stadt seid, um noch die letzten Besorgungen zu machen vor den Feiertagen schenkt den Fahrern (die sicherlich genervt sind von den ganzen gestressten Menschen) doch einfach ein Lächeln, denn selbst so eine kleine Geste kann schon etwas bewirken.

Dirigenten & Musiker
An Weihnachten in die Kirche, oder kurz vor Weihnachten noch ein Konzert besuchen, doch viele wissen gar nicht was für eine Arbeit hinter einem so einmaligen Abend liegt. Bereits im September fangen die Dirigenten an Stücke rauszusuchen und mit dem Orchester zu proben. Da ist noch nicht mal Halloween, da singt man im Chor schon „Ave Maria“ und stimmt sich im Orchester mit „Tochter Zion“ auf die feierliche Zeit ein. Kein Wunder, dass manche in der Adventszeit dann schon keine Weihnachtsmusik mehr hören können. Also schätzt die Arbeit, die hinter so einem Konzert liegt wert, denn auch Musiker und Dirigenten haben ein Leben neben der Musik.
Mentale Gesundheit
Depressionen, Angststörung, Anorexie oder eine traumatische Belastungsstörung – all das macht auch in der Weihnachtszeit keine Pause. Wenn es kalt und dunkel wird, und man zwischen den Jahren wieder mehr Zeit drinnen und alleine verbringt, ist man gefangen in seinem Kopf und denkt über alles nach und es kommen Gedanken hoch, an die man einfach nicht denken möchte. Man fühlt sich lustlos nach draußen zu gehen, sich mit Freunden zu treffen und an dem lustigen Weihnachtstreiben teilzuhaben. Auch eine Essstörung macht an Weihnachten, wenn eigentlich leckere Plätzchen auf dem Tisch stehen keine Pause. Merkt euch: Mentale Krankheiten sind zwar nicht sichtbar, aber ernst zu nehmen. Schaut in der Weihnachtszeit nach euren Freunden und eurer Familie und fragt vielleicht einmal mehr nach, ob alles in Ordnung ist, denn man weiß nie was hinter der lachenden Fassade eines Menschen passiert. Und wenn ihr merkt, jemandem geht es nicht gut, nehmt eure Mitmenschen einfach mal in den Arm, denn selbst so eine kleine Geste kann soviel bringen und in den Menschen etwas heilen, was ihr nicht kaputt gemacht habt.

Familie & Freunde
Weihnachten feiern. Für viele bedeutet das Spaß, Geschenke und viele Menschen um sich. Doch für manche bedeutet es alleine zu Hause sein, da die Familie weit weg wohnt, verstorben ist oder man kein gutes Verhältnis zu seiner Familie hat. Manche feiern in großen Freundesgruppen zusammen, doch es gibt immer Leute, die zu keiner Party eingeladen worden sind. Ihr seid nicht alleine an Weihnachten, auch wenn ihr es glaubt. Da draußen sind Tausende, denen es genauso geht wie euch. Schmeißt euch einen Weihnachtsfilm an, nehmt die Keksdose mit auf die Couch und genießt es, dass niemand euch die Kekse wegessen kann.

Bilder:
Brennender Tannenbaum: Stadtarchiv Kiel, CC BY-SA 3.0 DE https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en, via Wikimedia Commons
Weihnachtspost: https://pxhere.com/de/photo/1180766?utm_content=shareClip&utm_medium=referral&utm_source=pxhere
Sitzende Person: https://pxhere.com/de/photo/623883?utm_content=shareClip&utm_medium=referral&utm_source=pxhere
Schneemann: https://pxhere.com/de/photo/839314?utm_content=shareClip&utm_medium=referral&utm_source=pxhere
Titelbild: mit ChatGPT generiert
Ich finde es toll, dass ihr auf diese Menschen, die selbst an Weihnachten so viel für uns leisten, aufmerksam macht. Auch nicht nur Polizei, Feuerwehr und Krankenhauspersonal sondern auf Postboten oder auf die mentale Gesundheit. Ein wirklich gelungener Artikel