Aktuelles 7.12. – 13.12.

Sonntag, 7.12. 2. Advent

Mit dem zweiten Advent beginnt die Zeit, in der es spürbar ruhiger werden darf. Zwei Kerzen leuchten, und viele von uns merken, wie die Vorfreude auf Weihnachten wächst. Vielleicht ist es ein guter Moment, um kurz innezuhalten, etwas Warmes zu trinken und bewusst ein bisschen Licht in die dunklen Tage zu lassen.

Macht mit, auch in dieser Woche treffen sich wieder die Weihnachtsfanatiker mit Pullis, Mützen, Glitzer oder Rentieren vor dem Lernatelier. Immer in der 1. Pause. Je schriller, desto besser! Vielleicht wird es ja die beste Sammlung an weihnachtlichem Chaos. Lächeln nicht vergessen, selbst wenn der Pulli glitzert wie ein Weihnachtsbaum 🙂 Wir machen jeden Tag ein Bild, am Ende gibt’s dann die Galerie!

Am Donnerstag besuchen uns wieder einige chilenische Schüler und Schülerinnen. Am Vormittag werden sie mit einigen Spanisch-Schülern aus der 11.-13 Jahrgangsstufe dem Unterricht beiwohnen und am Nachmittag sind verschiedene Workshops für Deutsche und Chilenen in der Schule und in Würzburg geplant. Wir wünschen allen viel Spaß! Wenn ihr wissen wollt, wie es letztes Jahr war, klickt hier.

Es kommen ca. 45 Schülerinnen und Schüler aus der Deutschen Schule Punta Arenas (“südlichste Deutsche Schule der Welt”). Sie befinden sich gerade auf einer mehrwöchigen Studienreise durch ganz Deutschland und machen nun schon zum 3. Mal in VHH Station.

Wochenende – Dosenwerfen auf dem Weihnachtsmarkt

Tut Gutes und habt Spaß auf dem Stand des P-Seminars mit Frau Hofstätter. Dosenwerfen als Unterstützung für die Familien kranker Kinder. Mit jedem Treffer purzeln nicht nur die Dosen, sondern
auch ein paar Sorgen – und vielleicht ein Lächeln
in viele Gesichter. Also: Zielen, werfen, helfen!
Und wer daneben wirft, hat trotzdem getroffen 😉

Gedicht der Woche

Liebes-Lied

Wie soll ich meine Seele halten, daß
sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie
hinheben über dich zu andern Dingen?
Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas
Verlorenem im Dunkel unterbringen
an einer fremden stillen Stelle, die
nicht weiterschwingt, wenn deine Tiefen schwingen.
Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Geiger hat uns in der Hand?
O süßes Lied.

Rilke zum Geburtstag

Rainer Maria Rilke hatte am letzten Donnerstag seinen 150. Geburtstag. Und er ist so lebendig wie wenige Menschen seines Alters. K-Pop-Stars bemalen ihren Oberkörper mit seinen Versen und dichten ihre Songs auf Grundlage seiner Gedichte, Lady Gaga ließ sich sogar mit seinen Versen tätowieren. Auf Tiktok und Instagram gibt es hunderttausend Beiträge für #rilke.

Wer ist dieser Mann? Kurz gesagt, vielleicht der wunderbarste Dichter deutscher Sprache seit Hölderlin. 1875 in Prag geboren, lebte er nur gut 50 Jahre. Er schuf die schönsten Liebesgedichte und wob sie aus Klängen und Bildern.

Hiersein ist herrlich

Sein Leben war bei Weitem nicht so glücklich. Als Kind wurde er von seiner Mutter in die Rolle der verstorbenen älteren Schwester gedrängt und musste Mädchenkleider und lange Haare tragen. Auch sein eigentlicher Name “René”, der (oder auch die) “Wiedergeborene” verweist auf diese unglückliche Situation. Danach verliebte er sich eine der faszinierendsten Frauen seiner Zeit Lou Andreas-Salomé. Immer abhängiger wurde er von ihr, bis sie ihn verließ. Von ihr erhielt er den Namen Rainer. Er war viel auf Reisen, lernte in der Künstlerkolonie Worpswede seine spätere Frau Clara Westhoff kennen, arbeitete mit dem Bildhauer Auguste Rodin in Paris. 1926 schon starb er in der Schweiz an Leukämie. Sein Grabspruch:

Rose, oh reiner Widerspruch, Lust, Niemandes Schlaf zu sein unter soviel Lidern.

Das Lied des BTS-Sängers Jimin beruht auf dem folgenden Gedicht Rilkes. Dessen Verse sind z. B. bei 1.56 zu sehen.

Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.

Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,
und ich kreise jahrtausendelang;
und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm
oder ein großer Gesang.

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