von Jan-Philipp
Voller Vorfreude stiegen wir vor der Universitätsbibliothek aus dem Bus. Mit dem Blick auf das interessant gestaltete Plakat gingen wir in die Ausstellung „Fakt – Fake“. Die Erwartungen waren hoch, mehr über das Framing auf sozialen Plattformen zu erfahren. Die Führung begann. Wir gingen durch eine Seitentür und… standen in einem Raum voller alter Bücher??
Sind wir hier richtig?
Diese Frage war vielen wie aufs Gesicht geschrieben, als wir in diesem Raum standen. Zwar war die Aufmache schön und recht offen gestaltet, aber mit Büchern und Karten hatte keiner gerechnet. Ursprünglich war angedacht, dass die Ausstellung das, was im Unterricht erarbeitet wurde, zum Thema Framing weiterführt und zudem auf die Sozialen Medien eingeht. Stattdessen drehte diese sich hauptsächlich um die Verbreitung von Nachrichten und Erkenntnissen des Mittelalters und der Frühen Neuzeit.
Die Überraschung war groß, aber was soll’s…
Hat man sich erstmal auf die Ausstellung eingelassen, war es eigentlich gar nicht so uninteressant – besonders interessant waren die „Würzburger Lügensteine“ des 18. Jh., deren Entstehungsgeschichte und die darum entstandenen Gerüchte, denn diese sind recht kurios (hier mehr). Zudem gab es einen Einblick in den Lebensalltag eines Gelehrten, der durch Künstliche Intelligenz zum Leben erweckt wurde. – Als er inmitten eines Monologes der Leiterin lautstark anfing seine Lebensgeschichte zu erzählen, schreckten wir alle erstmal zusammen, bis wir den Herrn auf dem Monitor sahen. Außerdem gab es im ganzen Universitätsgebäude ein Action-Bound mit dem treffenden Thema „Fakt or Fake?“ mit verschiedenen Illusionen, sowohl optisch als auch sachlich.
„Und nun kommen wir zu unserem digitalem Teil“…
Mit diesem Satz stiegen wir in eine „Vorstellung“ zur Künstlichen Intelligenz ein. Diese war nicht nur der kürzeste Teil, sondern bestand auch nur aus einem Video. In dem Video waren verschiedene Exponate aus der Ausstellung zu sehen und die Interpretation der KI dazu. – Das war also das, worauf wir gewartet hatten… Naja.
Was halten eigentlich die Schüler davon?
“Ich fand besonders den Anfang der Ausstellung ziemlich zusammenhangslos und hätte mir gewünscht, dass man die Ausstellung selbst hätte erkunden können. Trotzdem fand ich es gut, dass wir da waren.”
Luise, 11b.
“Meinen Geschmack hat diese Führung nicht getroffen, da wir eigentlich nur wie eine Touristentruppe der Leiterin hinterhergelaufen sind und ihr zugehört haben. Ich hätte mir die Möglichkeit gewünscht, die Ausstellung selbstständig zu erkunden. Dennoch fand ich einige Sachen ganz interessant, wie beispielsweise die Würzburger Lügensteine und deren Geschichte.”
Nico, 11b.
“Es war im Allgemeinen ein sehr schöner Ausflug, auch ziemlich informativ, was mich nur ein bisschen gestört hat, war der fehlende Realitätsbezug: Es ging sehr viel um das Mittelalter und die Frühe Neuzeit. Wir alle haben irgendwie erwartet, dass es mehr um Fakes in den Sozialen Netzwerken geht. – Dadurch, dass der Realitätsbezug gefehlt hat, war es nicht so spannend, wie es hätte sein können.”
Lorenz,11a.
“Ich fand die Ausstellung ziemlich interessant, weil wir auch viel über die Geschichte Würzburgs gelernt haben und ich mich generell für Geschichte interessiere. Unter anderem auch weil wir dort die damaligen Bücher sehen konnten und auch mit VR-Brillen in die damalige Realität eintauchen konnten. – Eigentlich hatte ich etwas ganz anderes erwartet: Ich dachte, dass es eher um die jetzigen Generationen und die Sozialen Medien geht, da dort das Thema Falschinformationen besonders wichtig ist. Wahrscheinlich dachte ich das, weil wir zuvor uns im Deutschunterricht mit solchen Themen beschäftigt haben. – Im Allgemeinen habe ich den Eindruck, dass sich die Klasse eher nicht so ganz dafür interessiert hat, da die meisten sich nicht so viel für Geschichte interessieren. – Ändern würde ich Folgendes: Den Gruppen mehr Zeit geben, denn meine Gruppe hat für die Ausstellung nur ca. 45 Minuten bekommen. Zudem hätte ich mir gewünscht, dass wir uns nicht alle in so kleine Räume hätten quetschen müssen.”
Helena, 11a.
Und was sagen die Lehrer?
“Insgesamt war die Ausstellung interessant gestaltet und bot faszinierende Werke des Spätmittelalters an. Der einzige Kritikpunkt meinerseits wäre der noch fehlende Aktualitätsbezug. Der Grundgedanke ist nämlich folgender: Durch den gerade in dieser Zeit erfundenen und sich immer weiter verbreitenden Buchdruck bot sich ein ganz neues Kommunikationsmedium, welches auch die Möglichkeit mit sich brachte, Lügen bzw. „Fake News“ zu publizieren. Heutzutage haben wir das Internet und neuerdings und KI, die das ganze Prinzip der Verbreitung von Fake News auf die Spitze treibt. Wenn man nun auf die Auswirkungen der „Fake News“ im Spätmittelalter blickt, wird schnell ersichtlich, dass das auch ein Auslöser des 30-Jährigen Krieges war, welcher eines der schlimmsten Ereignisse Deutschlands war. Natürlich sage ich nicht, dass KI und die Verbreitung von Fake News im Internet solch eine fatale Auswirkung haben werden. Dennoch bin ich der Meinung, dass man einfach vorsichtig mit diesen Medien umgehen sollte, um kein Risiko einzugehen.”
Herr Lazarus.
Unterm Strich
Trotz unerwarteter Schwerpunkte bot die Ausstellung faszinierende Einblicke. Die Geschichten rund um die „Würzburger Lügensteine“ und die Verbreitung von Wissen in früheren Jahrhunderten zeigten, dass die Suche nach Wahrheit schon lange existiert. So wurde uns bewusst, dass die Herausforderungen rund um Fakten und Täuschung tief in der Geschichte verankert sind – eine wertvolle Erfahrung, die zum Nachdenken anregt.
Meiner Meinung nach sollte man den Schülern nicht so einen Quatsch zeigen. Das ist pure Verschwendung von Unterrichtszeit. Heutzutage liest man keine Bücher sondern macht alles mit KI und fertig. PASST EUCH AN!
… und woher weißt du eigentlich, was du bei der Ki eingeben willst? Merkste selber …
Und dann gibt es noch die Variante für die, ohne Gehirnverlust. Diese Variante beinhaltet nämlich Bücher.