Vorhang auf und Bühne frei – Theaterprogramm 25/26

Seit nun 10 Jahren gibt es am Gymnasium Veitshöchheim ein Theaterprogramm für alle Schüler ab der 10. Klasse. Dabei dürfen sie sich am Schuljahresanfang individuell ein Programm aus ausgewählten Werken zusammenstellen. Diese werden im Folgenden vorgestellt, die Wahl erfolgt über einen Link, den alle Schüler der oberen Klassen über den Bycs-Messenger zugeschickt bekommen. Das Konzept Freiwilligkeit – das oberste Prinzip Freiwilligkeit ist das oberste Prinzip. Wir gehen ins Theater, weil wir neugierig sind, weil wir kulturelle Erlebnisse suchen und irgendwann einfach angesteckt sind von der unmittelbaren Erfahrung eines Theaterabends. Wir besuchen auch keine Schülerveranstaltungen. Wir gehen nicht vormittags ins Theater, wie “richtige” Leute gehen wir in die Abendvorstellungen und machen uns très chic oder lassen es bleiben, jeder wie er mag. Alle kommen selber zum Theater und danach auch wieder nach Hause. Vielfalt ist Trumpf Wir leben in einer reichen Stadt. Reich an Kultur. Neben dem Mainfrankentheater haben wir auch viele private Theater, die zwar kleiner sind, aber vielleicht gerade deshalb einen besonderen Charme haben. Dieses Jahr stehen außerdem zwei Fahrten nach Schweinfurt und Weimar auf dem Programm. Unterschiedliche Theater, unterschiedliche Stücke, ernste und lustige, klassische und moderne – Vielfalt ist Trumpf. Alle können mit – kleine Preise Die Schüler wählen aus den Stücken diejenigen aus, die sie besuchen wollen und bezahlen sie. Dann werden die Karten gekauft. Und das ist wirklich günstig. Wir haben eine Kooperation mit dem Mainfrankentheater – “Tusch” (Theater und Schule) – und bekommen so Karten für nur 7,50 Euro. Aufgrund der großzügigen Unterstützung durch die Stadt gibt es auch bei den kleineren Bühnen mit dem “Kulturticket Freie Theater Würzburg” die Möglichkeit, für einen ähnlichen Preis die Aufführungen zu besuchen. Das ist in Zeiten klammer Klassen wirklich bemerkenswert und sollte gewürdigt werden. Sollte es dennoch bei euch zuhause klamm zugehen, kommt zu mir, wir bekommen das hin. Verlässlichkeit Bitte macht euch bewusst, wie stark die Theater bezuschusst werden aus Steuergeldern und dass der bezahlte Eintritt nur einen Bruchteil der eigentlichen Kosten ausmacht. Für jeden Euro, den ihr zahlt, zahlt im Mainfrankentheater die Stadt Würzburg und der Freistaat vielleicht noch 12 Euro obendrauf. Leider kommt es immer wieder (und auch zunehmend) vor, dass bestellte Karten nicht genutzt werden. Bitte macht nur dann bei dem Programm mit, wenn ihr felsenfest entschlossen seid, die Theatertermine auch wahrzunehmen. Nutzt nur dann die Tauschbörse im Theaterkanal. Prüfungen am nächsten Tag fallen nicht vom Himmel. Wenn Ihr nicht gerade krank seid, kommt! Das Programm 25/26 Die Stücke Mainfrankentheater (Blaue Halle) Patrick Süskind: Der Kontrabass -Mittwoch,12. November 19.30 Uhr Ein Mann, ein Instrument, ein Abend voller Gedanken. In „Der Kontrabaß“ steht ein Musiker allein auf der Bühne – ein Mann Mitte dreißig, der in einem Staatsorchester spielt. In seinem schalldichten Zimmer erzählt er vom Leben als Kontrabassist: von der Musik, vom Orchesteralltag – und von all dem, was sich über die Jahre angestaut hat. Zuerst klingt alles nach Begeisterung. Er schwärmt von seinem Instrument, dem Kontrabass – dem Herz des Orchesters, dem Fundament der Musik. Doch je länger er redet, desto mehr zeigt sich, wie zerrissen er wirklich ist. Er hasst seinen Beruf, hält sich für mittelmäßig und fühlt sich unsichtbar – „nur drittes Pult“, wie er selbst sagt. Dirigenten? Für ihn überbewertet. Mozart und Wagner? Spielt er mit Absicht falsch, einfach aus Trotz. Nach jeder Vorstellung trinkt er Bier, um seinen Frust runterzuspülen. Und in all dem Chaos gibt es nur eine, die ihn wirklich bewegt: Sarah, eine junge Sängerin, in die er heimlich verliebt ist.Sie weiß natürlich nichts davon – er hat sie nie angesprochen. Trotzdem träumt er davon, sie eines Tages zu beeindrucken. Vielleicht sogar heute Abend, bei der großen Premiere. Vielleicht ruft er einfach laut ihren Namen in den Saal, bevor das Orchester beginnt … oder vielleicht traut er sich wieder nicht. Patrick Süskinds Stück ist witzig, ehrlich und traurig zugleich. Man erlebt einen Menschen, der zwischen Leidenschaft und Frust hin- und hergerissen ist, zwischen Träumen und Realität. Bildrechte: Hagen Möckel, CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons Theater Ensemble Oscar Wilde: Bildnis des Dorian Gray – Donnerstag, 20. November 20.00 Uhr “Leben Sie Ihre Jugend, solange sie da ist. … Leben Sie das wunderschöne Leben, das in Ihnen ist! Lassen Sie sich nichts verloren sein! Suchen Sie rastlos nach neuen Sinneseindrücken! Fürchten Sie nichts …” Was passiert, wenn jemand alle Grenzen überschreitet, nur um den Moment zu genießen?Wenn er in seiner Jagd nach Vergnügen nichts anderes mehr sieht und das Gewissen völlig außen vor lässt? London, Ende des 19. Jahrhunderts.Dorian Gray ist ein wunderschöner, junger Mann, der das Leben in vollen Zügen genießt. Doch als er dem Maler Basil Hallward für ein Bild Modell steht, ändert sich alles. Dort trifft er auf Lord Henry Wotton, einen zynischen und provokanten Mann, der mit seinen radikalen Gedanken über Genuss und Selbstverwirklichung Dorian völlig in den Bann zieht. Henry predigt eine Philosophie ohne Regeln – das Leben soll ein einziges Abenteuer des Augenblicks sein. Dorian, in seiner Unschuld, wünscht sich an diesem Tag, dass seine äußere Schönheit niemals vergeht. Im Gegenteil: Das Bild, das Basil von ihm malt, soll altern – er selbst aber nie. Für ewige Jugend ist er bereit, alles zu geben, sogar seine Seele. Hafentheater Nick Hornby: Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst – Donnerstag, 11. Dezember 20.00 Uhr Ein Paar. Zehn Treffen. Eine Entscheidung, die über Liebe oder Trennung bestimmt. Mit „Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst“ bringt Nick Hornby, der Bestseller-Autor von High Fidelity, A Long Way Down und About a Boy, eine bissige, komische und zugleich herzzerreißend ehrliche Beziehungsgeschichte auf die Bühne. Ein Stück, das mitten ins Herz trifft – und dabei so witzig ist, dass man vor Lachen kaum merkt, wie weh es gleichzeitig tut. Im Zentrum stehen Tom und Louise. Seit Jahren verheiratet, stehen sie kurz vor der Paartherapie. Woche für Woche treffen sie sich vorher auf einen Drink. Dort reden sie über alles, was gesagt werden muss – und über vieles, das sie vielleicht lieber verschweigen sollten. Kleine Sticheleien werden zu Schlagabtausch, große Gefühle brechen sich Bahn. Und immer wieder die Frage: Gehen wir auseinander … Vorhang auf und Bühne frei – Theaterprogramm 25/26 weiterlesen