Für unsere 5.Klässler ist es aktuell soweit und sie stellen sich die wichtigste Frage ihres Lebens: Welche zweite Fremdsprache wähle ich? Okay Scherz, wir hoffen natürlich ihr habt andere lebenswichtigen Fragen und die Fremdsprachenwahl fällt nicht unter diese.. Aber sind wir doch mal ehrlich, die meisten unter uns haben wirklich lange überlegt, bis sie sich schlussendlich für eine der beiden Sprachen entschieden haben. Also wollen wir euch bei eurer Entscheidung natürlich unterstützen und rühren hier deshalb nochmal kräftig die Werbetrommel bzw. halten unsere Stoppschilder in die Höhe! Aber seht selbst, was unsere Franzosen und Lateiner von ihrer Wahl halten.
Paulus – “waschechter Lateiner”
Warum solltet ihr aber nun Latein als zweite Fremdsprache wählen?
Zuerst einmal ist Latein mit vielen Sprachen eng verwandt. So kommen auch viele deutsche Wörter aus dem Lateinischen, aber vor allem bietet Latein auch eine gute Grundlage für viele andere Sprachen der Welt (z.B. Französisch, Spanisch, Italienisch und sogar Englisch). Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass Latein sehr logisch und strukturiert ist, so dass die Grammatik wirklich einfach zu erlernen ist und vor allem im Vergleich zu Französisch nur sehr wenige Ausnahmeregeln und Spezialfälle besitzt.
Ich persönlich finde auch das Römische Reich an sich relativ interessant. Insgesamt lernt man viel Über die Antike und ihre Menschen. Deswegen ist es auch super, von den Schriftstellern (wie zum Beispiel Cicero oder Caesar) selbst zu erfahren, wie sie ihr Leben in dieser Zeit wahrgenommen haben. Ein letzter, auch sehr relevanter Punkt ist, dass Latein essenziell wichtig für viele Studiengänge ist. Das heißt, wenn ihr euer Abitur hinter euch habt und ihr zum Beispiel Philosophie oder Geschichte studieren möchtet, dann braucht ihr Latein dafür.
Aus den genannten Gründen habe ich Latein gewählt und bin wirklich zufrieden mit meiner Wahl, so dass ich es euch nur ans Herz legen kann, es auch zu tun.

Antonia – “Anti-Lateiner”
Veni vidi violini – Ich kam, sah und vergeigte.
Latein fürs Studium mag zwar nötig oder sinnvoll sein, dennoch kann man das Ganze später fürs Studium, falls ihr etwas wie in die oben genanten Richtungen überhaupt studieren wollt, auch nachholen. Sei dir bewusst, worauf du dich einlässt – so hart wie das jetzt auch klingt. Anders als in Englisch lernst du dort nicht, wie du dich, Freunde, Familie,… vorstellst oder Sachen beschreibst, wie man es halt aus Englisch kennt. Ganz oben auf der Tagesordnung steht übersetzen.. und da gibt es eine große Bandbreite: von langen Texten, in denen ein Satz locker fünf Zeilen hat, bis zu ganz kurzen Texten wie Gedichten aus zwei Zeilen. Dich erwarten Texte von Caesar, Kriege, Gedichte über Gott und die Welt usw. Dicht gefolgt von Vokabeln (wobei du die ja immer lernen musst ; ) ) das nimmt sich allerdings nicht so viel im Vergleich zu Französisch von der Menge her, nur musst du halt mitlernen, weil du die Texte sonst nicht übersetzen kannst und ein Wörterbuch gibt es leider erst in der 10ten. Als wäre das noch nicht genug, gibt es auch Grammatik und das in Menge. Viele Zeiten und Fälle. Als schöne Beispiele ohne groß zu Spoilern hätten wir dort das Gerundivum und Gerundium, Ablativus Absolutus, und alle Zeiten, die du im Indikativ und Konjunktiv können musst. Also die normalen Zeiten wie im Deutschen, nur eben jeweils mit eigenen Endungen.
Da stellt sich die Frage: “warum überhaupt Latein lernen?” Ganz einfach, um im Italienurlaub eine Inschrift entziffern zu können, die dir sagt, dass Augustus diese Brücke gebaut hat (Spreche aus Erfahrung, Unterhaltungen führen ist nicht). Klar kann dir Latein als Basis dienen für andere Sprachen, aber die Parallelen sind so “gering”, dass du selbst auf Französisch als Basis aufbauen kannst. Wenn dich alte Geschichte interessiert, bist du dort wahrscheinlich relativ gut aufgehoben.
Ich würde mal behaupten, so wie viele andere Fächer ist Latein ein reines Lernfach. Lässt du es einmal schleifen, wird es fast unmöglich wieder aufzuholen. Entscheidest du dich für Latein? Dann bleib dran, denn trotz der genannten Dinge ist es eigentlich gut machbar, wenn du (wie sonst auch) dich daheim hinsetzt und Grammatik büffelst. Und ob ich mit Französisch so viel besser dran wäre? Ich weiß es nicht, werde ich wohl auch nie wissen. Ich bereue meine Wahl mit Latein “nicht wirklich” (es war durchaus ertragbar mit den richtigen Sitznachbarn, denke aber nicht, dass ich es nochmal wählen würde), empfehle es aber nur wenn du bereit bist dich auch mal länger zum Lernen hinzusetzen. In diesem Sinne: Veni vidi violini – Ich kam, sah und vergeigte.
Marie – „begeisterte Französin“
Wer möchte denn nicht gerne die Sprache der Liebe sprechen?
Wenn mich jemand fragen würde, was die richtigste Entscheidung in meiner bisherigen Schulzeit gewesen ist, würde ich ohne zu zögern sagen, meine Fremdsprachenwahl Französisch. Ich liebe diese Sprache einfach und das auch nicht ohne Grund, denn durch das Erlernen habe ich viele tolle Erfahrungen gemacht. Es beginnt schon mit dem einwöchigen Frankreichaustausch in die Bretagne, wo ich meine corres (=Austauschschülerin) kennengelernt habe. Wir haben uns damals tatsächlich so gut verstanden, dass ich ein Jahr später wieder zu ihr bin und dort für einen Monat bei ihrer Familie gewohnt habe und zur örtlichen Schule gegangen bin. Wer also Französisch wählt, hat die Chance Austausche zu machen und lernt somit viel über Kultur. Eine zweite lebendige Fremdsprache zu sprechen, bringt übrigens auch Vorteile im Berufsleben, da viele globale Unternehmen fordern, dass man neben Englisch noch eine weitere weitverbreitete Sprache spricht. Ich persönlich kann euch nur ans Herz legen Französisch zu wählen, denn wenn man seine Vokabeln und Grammatik immer fleißig mitlernt, kann eigentlich gar nichts Unerwartetes passieren. Und sind wir doch mal ehrlich, wer möchte denn nicht gerne die Sprache der Liebe sprechen?

Vera – „Anti-Franzose“
Ich war froh, in der 11ten “Au Revoir” zu sagen und stattdessen Spanisch zu lernen.
Obwohl ich ebenfalls Französisch wie Marie gewählt habe, möchte ich meine etwas anderen Gedanken dazu teilen. Französisch ist zweifellos eine wunderschöne Sprache und Frankreich ein Land mit reicher Geschichte und Kultur, über die man auch sehr viel lernt. Dennoch möchte ich besonders diejenigen unter euch, die nicht so motiviert beim Lernen sind warnen, dass eine neue Sprache, insbesondere eine zweiten Fremdsprache, eine enorme Herausforderung darstellen kann. Das Lernen erfordert erheblichen Arbeitsaufwand und Zeit und man braucht viel Geduld beim ständigen Auswendiglernen von Ausnahmefällen (und davon gibt es wirklich wirklich viele). In den ersten zwei Schuljahren sind besonders die Grundlagen extrem wichtig, und man muss viel Zeit und Mühe investieren, um diese zu erlangen, um diese dann in höheren Stufen beim Aufsatz-Schreiben zu nutzen. Bei Französisch kann man da leichter wichtige Grundlagen verpassen als in Latein, so ist es leider auch bei mir passiert. Nach vier Jahren Französisch konnte ich im Vergleich zu Englisch wirklich fast nichts. Für diejenigen, die Schwierigkeiten haben, sich für die Schule zu motivieren, kann das besonders frustrierend sein. Letztendlich kommt es allerdings auf jeden selbst an. Ich war auf jeden Fall froh, in der 11ten “Au Revoir” zu sagen und stattdessen Spanisch zu lernen.

Sooo, wir hoffen, dass wir unseren Fünftis ein wenig Helfen konnten. Und an die anderen hier, die schon eine zweite Fremdsprache belegen, schreibt doch gerne mal eure Erfahrungen mit Latein oder Französisch in die Kommentare! Au revoir und Vale!
Ich kann euch nur empfehlen nicht das falsche zu wählen! Aber es ist offensichtlich für welche man sich entscheiden muss um gute Noten zu haben.
… und das ist?
… die Frage, die ihr für euch passend beantworten musst. Es ist wie beim Eisessen, wenn du nur eine Kugel bekommst: du musst dich entscheiden. Jede Sorte schmeckt anders, aber alle machen glücklich! 😉
@Marie … und ich dachte, die richtigste Entscheidung deiner bisherigen Schulzeit war, ein Mammut zu sein?
@Mammut Fan, nope das war keine Entscheidung, das war Schicksal
Ich bin Team Französisch!!!
Französisch ist voll easy!!!🇫🇷🥖🥐
Ich habe französisch und bin sehr zufrieden damit da man schnell Neues lernt und man Sachen lernt die man wirklich im Alltag gebraucht.In Latein lernt man wie ein Gladiatoren Kampf ablief und man spricht die Sprache nicht.
Also würde ich an eurer Stelle Französisch Wählen 🇫🇷
hatte von der 6. bis einschließlich 11. klasse französisch gehabt. Die ersten 2 Jahre noch so halbwegs ohne wirklichen lernaufwand durchgekommen. Problem dann war, dass ich keine Schulaufgabe besser als Note 5 hatte weil mir alles an Grundwissen fehlte. Da hat dann nurnoch geholfen mündlich irgend nh kacke zu labern und sich irgendwie durchzumogeln (wie in so einigen anderen Fächern auch). Hat ganz gut funktionier und ich stand nie am Ende auf 5. Kann ich zwar grundsätlich nicht empfehlen geht aber in Französisch denke ich mal deutlich besser als Latein.
Naja, ich hatte Latein und kann gefühlt kein Wort, bin aber immer gut durchgekommen (was auch teilweise an den Lehrern lag), aber es ist auch easy seine Noten durch Test oder abfragen aufzubessern, weil vorher alles im Unterricht besprochen wurde und man es ,,nur” auswendig lernen muss. Würde also sagen in beiden Fächern ist es möglich ohne große Kenntnisse eine solide Note zu bekommen, je nachdem mit was man halt zufrieden ist, empfehlen würde ich es auf gar keinen Fall, lernt direkt von Anfang an euer Zeugs, bleibt unbedingt auch dran und dann kommt ihr über all gut durch. Für mich war beides nicht gut und ich habe das in meinen Augen kleinere Übel genommen und bereue es nicht, bis auf das ich nicht kontinuierlich gelernt habe, weil wenn man es kann ist Latein easy