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Gedanken vor der Taizé-Fahrt

27. Mai 2025 9 Mins Read
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6 Comments

von Marie R. und Julia L.

Taizé – ein (W)ort, mit dem jeder Mensch etwas anderes verbindet. Manche schätzen die Stille dort, andere die Gemeinschaft. Und nun ist es wieder soweit, ein Teil unserer Schule wird vier Tage an diesem besonderen Platz in Frankreich verbringen. Unter der Leitung von Herrn Kerber und Frau Ellinger wurde die Taizé-Fahrt 2004 an unserer Schule eingeführt. Seitdem haben sich immer mehr Schüler, Ehemalige und Lehrkräfte dazu entschlossen daran teilzunehmen, womit dieses Jahr ein neuer Rekord mit 99 Schülerinnen und Schüler aufgestellt wurde. Wir haben ein paar von diesen Leuten zu ihren Gedanken befragt, die ihnen vor und nach der Fahrt so im Kopf umher schwirren:

Michael H., 10a

Man hat mich gefragt, was ich für Erwartungen an Taizé habe. Darüber musste ich erst einmal nachdenken. Ich stelle es mir so vor, dass ich – auch über meine Jahrgangsstufe hinaus – mal so etwas wie eine „Klassenfahrt“ erleben kann, also eine gemeinsame Aktion. Ich kann mir gut vorstellen, dass so etwas Menschen verbindet, neue Freundschaften entstehen und die vielen Gespräche einen zusammenwachsen lassen. Vielleicht kann ich dort auch meinen riesigen Handykonsum einschränken – vielleicht sogar wir alle. Ich merke inzwischen, dass das, was die Eltern oft sagen – dass das Handy an vielem Schuld ist – vielleicht gar nicht so falsch ist. In Taizé können wir das mal richtig auf die Probe stellen und ausprobieren, wie es ist, wenn jeder seinen Teil zu einer Gemeinschaft beiträgt. Und das Beste: es sind ja größtenteils Jugendliche, die diese gemeinsam bilden. Ich habe nur Gutes über Taizé gehört: eine traumhaft idyllische Atmosphäre, blühende Rosen… nicht grau und leblos, sondern intensiv, bunt, voller Kontraste und Zusammenspiel – genau das stelle ich mir vor. Ganz besonders freue ich mich auf die Tanz-, Sing- und Spieleabende, bei denen man vor Lachen und Staunen kaum noch klarkommt. Aber ich bin mir auch sicher, dass es Zeiten der Ruhe geben wird und die Möglichkeit sich auf sich selbst zu konzentrieren.

Am Ende wünsche ich mir einfach Entspannung und eine Auszeit vom Alltag. Genau das könnte der Grund sein, warum so viele Leute nach Taizé fahren und begeistert davon erzählen.

Sarah B., 11c

Taizé war in meinen Augen eine wunderschöne und erholsame Erfahrung. Bei den meisten Reisen, die man macht, egal ob mit Familie oder mit der Schule, hat man immer einen straffen Zeitplan oder zumindest viele Aktivitäten auf der Liste. In Taizé ist das anders. Man lebt zusammen, aber bekommt Abstand von unserem täglichen Konsum durch Internet oder auch einkaufen gehen. Dadurch konnten wir alle einfach mal verschnaufen und sind als Gruppe noch einmal viel besser zusammengewachsen. Auch wenn es nur 5 Tage sind, hat es sich angefühlt wie eine wunderschöne Ewigkeit.
Ich freue mich schon sehr darauf bald wieder Gast in Taizé sein zu dürfen.

…einige Eindrücke von unserer Taizéfahrt im letzten Jahr

Jana B., 11c

Ich fahre nach Taizé, weil ich mal raus will aus dem Alltag. Ich hoffe dort einfach zur Ruhe zu kommen und Zeit für mich zu haben. Ich freue mich darauf, neue Leute aus anderen Ländern kennenzulernen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Ich finde es schön, dass alle zusammen essen, arbeiten, reden und einfach Zeit zusammen verbringen. Es ist spannend zu sehen, wie es ohne Stress, Druck und Lärm sein wird. Ich wünsche mir einfach mal abzuschalten und will herausfinden, was mir wirklich wichtig ist, und vielleicht neue Ideen für mein Leben mitnehmen. Ich glaube, Taizé kann mir helfen, wieder klarer im Kopf zu werden. Ich freue mich auf die Ruhe, die Natur und die besondere Stimmung dort. Vor allem bin ich gespannt, wie es ist, eine Woche so ganz anders zu leben als sonst.

Lily und Maya, 11e

Wir sind gespannt wie die Fahrt ablaufen wird und freuen uns sowohl neue als auch bekannte Gesichter von anderen Schulen wiederzusehen. Da wir beide im Chor sind und bereits gehört haben, dass man in den Gottesdiensten viele Lieder singt wird das vermutlich unser Highlight sein. Wir gehen beide selten in die Kirche, deswegen sind wir gespannt wie uns diese Art Gottesdienst gefällt. Die französische Luft wird uns bestimmt erfrischen.

Paul S., 11e

Von der Taizéfahrt erhoffe ich mir, dass man neue Leute aus anderen Ländern kennenlernt und mit dem Glauben ein wenig näher in Berührung kommt, da ich außerhalb der Fahrt eher ungläubig bin. Außerdem bin ich auf die Gottesdienste gespannt, da sie anscheinend sehr musikalisch sein sollten.

Laura K., 12. Klasse

Meine Gedanken vor dem Aufenthalt in Taizé sind eigentlich durchweg positiv. Ich freue mich besonders auf die Natur, die besondere Atmosphäre und die Gemeinschaft vor Ort. Es ist bereits das dritte Mal, dass ich nach Taizé fahre, und jedes Mal war ich beeindruckt von der Erfahrung – sei es durch die Ruhe, die Gespräche oder die gemeinsame Zeit mit anderen. Ich habe keine allzu konkreten Erwartungen, denn in Taizé ergibt sich vieles einfach vor Ort. Gerade deshalb freue ich mich auch dieses Jahr wieder sehr darauf und hoffe auf gutes Wetter.

Sophia S., 12. Klasse

Wenn man Leuten erzählt, dass man für eine Woche nach Taizé fährt, bekommt man erstmal viele Fragezeichen zurück. „Was genau macht ihr da?“, Ist das so ein Klosterding?“, oder ganz direkt: „Freiwillig?!“
Und ja, das Ganze klingt auf den ersten Blick vielleicht nicht wie eine typische Klassenfahrt. Keine Großstadt, keine Shoppingtour, keine fancy Jugendherberge. Stattdessen: 10h-Busfahrt, Baracke, drei Mal am Tag beten. Und trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – hab’ ich mich entschieden mitzufahren.
Warum ich mitmache? Weil es mal was anderes ist. Und weil ich einfach mal „raus“ muss. Die meisten Klausuren sind (zum Glück) schon durch, ein paar kommen zwar noch, aber gerade deswegen fühlt sich so eine kleine Auszeit jetzt genau richtig an. Ich war noch nie in Taizé, hab also keine Ahnung, wie das da wirklich abläuft. Wie die Gebete sind, wie’s ist, mit so vielen Leuten auf einem Haufen zu wohnen, oder wie man es schafft, sich zu zwanzigst auf zwei Duschen aufzuteilen.
Ich hoffe einfach, dass man da mal ein bisschen zur Ruhe kommt. Nicht im Sinne von „rumliegen und nichts tun“, sondern eher: mal Zeit haben. Für Gespräche, für sich selbst, vielleicht auch für neue Gedanken. Und wenn dabei noch ein paar gute Erinnerungen rumkommen, umso besser. Als völlig neuer Mensch werde ich Taizé wohl nicht verlassen. Aber manchmal reicht es ja schon, sich auf Dinge einzulassen, die sonst keinen Platz haben: früh aufstehen, gemeinsam still sein, einfach mal zuhören. Auch auf das Miteinander bin ich gespannt. Im Schulalltag läuft man an vielen einfach vorbei, kennt sich irgendwie, aber eben nur oberflächlich. In Taizé ändert sich das vielleicht.
Taizé funktioniert nur, wenn alle mitmachen und aufeinander vertrauen. Dabei geht es nicht darum, perfekt zu sein, sondern darum, ernst genommen zu werden und sich so zeigen zu dürfen, wie man wirklich ist. Jeder kann für sich entscheiden, was gut tut und wie er oder sie die Woche gestalten möchte.
Heute geht’s los. Der Koffer ist (mehr oder weniger) gepackt, Snacks liegen bereit und die Bus-Playlist steht auch schon. Jetzt heißt’s einfach: schauen, was kommt.

Jonas L., Ehemaliger (Abi 2019)

Nach einigen Jahren Pause freue ich mich auf die Rückkehr an einen Ort, mit dem ich sehr viele positive Erinnerungen verbinde. Die Taizéfahrt war für mich immer eine Zeit, die mich für ein paar Tage komplett aus meinem Alltag herausgeholt hat, in der ich viel gelacht und gesungen, wenig geschlafen, und zahlreiche spannende Bekanntschaften gemacht habe. Natürlich erhoffe ich mir von der diesjährigen Fahrt eine ähnlich schöne Zeit wie damals, bin aber auch sehr gespannt darauf inwiefern sich meine Perspektive eventuell auch geändert hat, da ich in der Zwischenzeit mit den Konzepten Glaube und Religion immer wieder persönlich gerungen habe und mich aktuell eigentlich nicht als einen gläubigen Menschen bezeichnen würde. An meiner Vorfreude ändert das aber nichts:)

Hansjörg Rüthel

Ich sitze im Bus, hurra. Alle Schüler, soweit ich das irgendwie mitbekommen habe, auch, es geht los. Und ich? Ich sitze da und hadere. Eigentlich wollte ich immer schon einmal nach Taizé, mich lockt vor allem die Musik. Jetzt hat es mal geklappt und ich bin sehr froh und dankbar, dass ich mit knapp 50 Jahren das erste Mal den Ort sehen und erleben werde, von dem mir schon so viele so viel erzählt haben.

Dann aber denke ich mir auch wieder, es ist doch noch so viel zutun! Und das bleibt jetzt alles liegen und geht nicht weg und wenn ich wieder nach Hause komme, dann springt es mich von meinem Schreibtisch aus an. Und wenn ich nicht wüsste, dass wir die brävsten Schüler der Welt haben, hätte ich vielleicht sogar Angst vor der Verantwortung, immerhin sind uns die Schüler ja 25 zu 1 überlegen.

Und trotzdem.

Immer wenn ich mit Schülern wegfahre, frage ich mich, warum tue ich das eigentlich, ich habe doch zuhause meine gemütliche Hobbithöhle.

Immer wenn ich zurückkomme, weiß ich dann wieder warum.

Uschi Martin

Gefühlt bin ich gerade von 180 km/h auf 0 km/h gelandet, endlich: im Bus sitzen und für mindestens 6 Stunden nichts Anderes zu tun haben oder auch zu können. Was erwarte ich von den nächsten Tagen in Taizé? Das lässt sich schnell zusammenfassen: Ruhe, Gelassenheit, gute Gedanken, Verbundenheit mit mir und anderen, Urlaub vom Alltag, Gemeinschaft und Krafttanken durch spirituelle Einkehr und gemeinschaftliche Aktivitäten.

Ich freue mich darauf, den Alltag und die Hektomanie hinter mir lassen zu können, mich voll und ganz auf das Hier und Jetzt einzulassen und gemeinsam mit jungen verantwortungsvollen (hoffe ich zumindest :-)) Menschen eine ganz besondere Zeit verbringen zu dürfen.
Ein Stück weit fühlt es sich an wie zu Studienzeiten: ein Aufbruch ins Unbekannte mit bekannten und nicht bekannten Gesichtern und ich bin sehr gespannt darauf, auch die mir weniger bekannten an einem besonderen Ort kennen lernen zu dürfen.

Michael Kerber

Marie aus der 11c und aus dem Mammut-Team hat mir geschrieben: „Hallo Herr Kerber, ich hätte eine kurze Frage. Hätten Sie vielleicht Lust, ein paar Zeilen zu Ihren Gedanken vor der Taizé-Fahrt zu verfassen? Wir würden von der Schülerzeitung aus nämlich einen Artikel darüber schreiben und haben auch schon ein paar Gedanken von Schüler:Innen bekommen. VG. Marie.“

Ja, liebe Marie, habe ich. Ich habe einige Gedanken … und die bringe ich gerne zu … früher sagte man Papier, aber heute tippe ich direkt in Schul.cloud … also tippe ich meine Gedanken in die Tasten. Aber wo soll ich anfangen? Bei der ersten Taizéfahrt 2004, als alle, die heute als Teilnehmende mitfahren, noch nicht geboren bzw. in Planung waren? Bei dem ersten Teilnahmebeitrag von 85 EUR, von dem jede*r der 10 Ersttäter*innen 5 EUR zurückbekam? Dass es dieses Jahr wesentlich mehr ist, was bezahlt werden musste? Bei den 99 Leuten, die 2025 als aktuelle Schüler*innen mitfahren? Bei den 12 Ehemaligen aus den Abiturjahrgängen 2010 bis 2024, die als Betreuungspersonen teilnehmen? (… die das wohl nicht täten, wenn sie mit diesem Kaff (denn das ist es, nüchtern betrachtet) “Taizé” in Burgund nicht irgendetwas verbinden würden … vermutlich Positives…) Bei den Stunden der Vorbereitung und Planung und Beantwortung von Fragen und … und … und …? Bei den Bedenken, die mich jedes Jahr vor der Fahrt beschleichen (“Benehmen sich die Jugendlichen? Müssen wir zum ersten Mal jemand heimschicken?”) und die sich im Nachhinein hoffentlich als unbegründet erwiesen haben werden?

Die Taizéfahrt gehört für mich inzwischen zum Schuljahr dazu wie die Zwischenberichte, die Ferien oder die Abiturprüfungen. Die beiden Coronafrühjahre ohne (2020 und 2021) waren irgendwie leer – drum bin ich im Sommer 2021 auf eigene Faust nach Taizé gefahren, weil ich gewissermaßen auf Entzug war. Das war dann ein ganz anderes Erlebnis, so ohne abendliches Nachschauen, ob auch alle in ihren Unterkünften sind … anders, aber ob besser oder schlechter, kann ich auch heute noch nicht sagen.

Für mich bedeutet Taizé vor allem, mit den Jugendlichen auf wirklicher Augenhöhe zusammen zu sein – sei es beim Essen, beim Singen, beim Austausch über Gott und die Welt (denn genau das ist dort möglich) und, wenn es ganz komisch kommt, sogar in den gleichen Unterkünften zu sein bzw. in allernächster Nähe. Und die allerwenigsten stören sich daran.

Taizé erinnert mich daran, dass auch die seltsamsten Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte letzten Endes einfach Menschen sind. Und auch wenn man mich im schulischen Alltag oft als ironisch, zynisch oder sarkastisch erleben kann: die Zeit in Taizé lässt mich wieder zum Optimisten werden, dass die aller-, aller-, allermeisten Menschen ganz tief unten im Urschlamm ihrer Seele gut sind – und nicht die Kackbratzen, als die man sie oft erleben kann bzw. als die sie sich oft zeigen.

Lest auch unsere beiden anderen Artikeln über die Fahrt. Wir haben die gleichen Leute auch noch einmal danach gefragt, was sie über Taizé denken. Wenn ihr aktuelle Bilder sehen wollt und wissen wollt, was es wirklich bedeutet dort zu sein, dann schaut hier.

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6 Comments

  1. Student sagt:
    27. Mai 2025 um 14:35 Uhr

    Welche Lehrer sind denn jetzt alle mit dabei?

    3
    0
    Antworten
    1. Zahlmeister sagt:
      27. Mai 2025 um 14:54 Uhr

      4

      1
      0
      Antworten
    2. Präzision sagt:
      27. Mai 2025 um 17:26 Uhr

      Ellinger, Kerber, Martin, Rüthel

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      0
      Antworten
  2. Anonym sagt:
    27. Mai 2025 um 16:18 Uhr

    Super Artikel! Richtig interessant, durchzulesen.

    2
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    Antworten
  3. CEO Booking.com sagt:
    29. Mai 2025 um 22:27 Uhr

    Herr Rüthel ist ja häufiger auf Fahrten, als im Unterricht. Ich hoffe, Sie schließen diese Reisen bei uns ab. Gerade das Genius Level Prinzip könnte ihnen hierbei Kosten sparen und extra Service erschwinglicher machen. LG Glenn Fogel

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    Antworten
  4. Nr 1 Mammut-Kritiker sagt:
    31. Mai 2025 um 12:26 Uhr

    super Artikel!

    1
    0
    Antworten

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